Halle 6 und die zweite Woche der Bildenden Kunst/Hamburg
Daß Hamburgs Szene der Gegenwartskunst unter den Widernissen der geografischen Lage und folglich dem Mangel an Austausch kritischer Kenntnisnahme leidet, wissen die dort ansässigen Aktiven selbst nur allzu gut. Um so wichtiger, daß nun der 1. Woche der Bildenden Kunst (1980) mit erneuter Unerstützung eine zweite folgt. Und die hat ihren Höhepunkt ganz offensichtlich (zumal Menzels Vorstellung als zeichnender Betrachter in der Kunsthalle wohl nicht zum engeren Kern des “KUNSTstück – Stadt-KUNST” getauften Unternehmens zählen kann) in jener Ausstellung, die sich ob ihres Inszenierungsortes “Halle 6” nennt. Schauplatz ein zum Abriß (!) bestimmtes Fabrikgelände, auf dem neben vielen anderen Aktivitäten 28 Künstler mit Objekten, Skulpturen und Installationen eben die Halle 6 besetzen. (-30.6., Verantwortlich: Produzenten-Galerie, Munro, Hauptmann). Da es in dieser Kunstwoche um das Mit- und Zueinander von Kunst und öffentlichem, Stadt und Raum geht, wird in zwei zeitlichen Ebenen der Ansatz ‘räumlich’ arbeitender Künstler vorgestellt: zwei Künstlergenerationen mit ihren je andersartigen Zielen und Haltungen, Utopien und Verweigerungen. Was man inzwischen gemeinhin die 68-er Generation nennt, ist mit Stars aus Amerika (Bruce Naumann, Sol Le Witt, Carl Andre) und Europa (Richard Long, Giovanni Anselmo, Pier P. Calzolari, Mario Merz, Michael Buthe, Ulrich Rückriem, Franz E. Walther und Reiner Ruthenbeck) exemplarisch vertreten. Der zweite Zeitschnitt betrifft die gegenwärtige Arbeit, die junge Künstlergeneration, wobei man bewußt mit 16 Vertretern – ausgenommen Mimmo Paladine – nur deutsche Künstler vorstellt. Da die Beziehung zum Raum, zur 3. Dimension gemeint war, schieden die gegenwärtig stärker beachteten Maler…