Noemi Smolik
HAHA
Galerie Daniel Buchholz, Köln, 13.9. – 15.10.1991
Wohnung Daniel Buchholz, Köln, 13.9. – 17.11.1991
Was ist eigentlich die Rolle einer Galerie? Neue Kunst zu entdecken und sie einem breiten Publikum bekannt zu machen? Künstlern Möglichkeiten zu geben, an die Öffentlichkeit zu treten, oder ganz einfach Geschäfte mit der Kunst abzuwickeln? Diese Frage haben sich vier junge Künstler aus Chicago gestellt, als sie von der Kölner Galerie Daniel Buchholz zu einer Ausstellung eingeladen wurden. Und sie sind zu dem Schluß gekommen, daß eine Galerie bis zu 90 Prozent doch eine Geschäftsstelle sei. Daher verwandelten sie die Galerie Buchholz in einen Geschäftsraum.
Man betrat die Galerie und stand zuerst einem Schalter gegenüber. Auf dem Tisch des Schalters lagen offene Telefonbücher, deren Seiten von einem Luftzug ständig in Bewegung gehalten wurden. An dem Schalter vorbei gelangte man zuerst in den Raum der Galerie, in den ein langer Bürotisch aufgestellt war. Hinter ihm saßen Mitarbeiter der Galerie, die ihrer täglichen Beschäftigung nachgingen. Auf dem Tisch die dafür nötigen Hilfsmittel: Schreibmaschine, Akten, Kataloge, Faxgerät… Hinter dem Tisch, an der Wand der Galerie angelehnt, standen gerade eingelieferte und daher noch eingepackte Bilder eines anderen Künstlers der Galerie. Regale, gefüllt mit Aktenordnern, standen entlang der anderen Wand. Die – an sich gängige – auf das Nötigste reduzierte zweckorientierte Einrichtung war das Ausstellungsobjekt, die Mitarbeiter der Galerie sozusagen die Performer, deren Tätigkeit zur Überprüfung dem Besucher offenstand; sind die Mitarbeiter der Galerie tatsächlich nur mit Business beschäftigt?
Die Gruppe HAHA besteht aus zwei Künstlern, Richard House und John Ploof,…