Haegue Yang
ETA 1994 – 2018
Wolfgang Hahn Preis 2018
Museum Ludwig 18.04. – 12.08.2018
von Anneli Botz
Beim Betreten der Ausstellung Haegue Yang. ETA 1994 – 2018 im Museum Ludwig, spürt man es gleich: irgendwie ist die Luft heute verändert, förmlich riecht es nach Feuchtigkeit, mal wird es im Vorbeigehen warm, mal kalt, zusätzlich sorgt eine Soundinstallation für konstantes Hintergrundrauschen, man weiß nicht recht was passiert, es ist ein Zustand im synästhetischen Transit. So wird der Besucher eingeführt in die große Übersichtsausstellung der koreanischen Künstlerin Haegue Yang, geb. 1971 in Seoul, die in Berlin und Seoul lebt und arbeitet und an der Städelschule in Frankfurt unterrichtet, an der sie selbst 1994 als Meisterschülerin studierte. Anlass der umfangreichen Schau ist der 2018 vom Museum Ludwig an Haegue Yang verliehene Wolfgang-Hahn-Preis, mit dem die Künstlerin für ihr fulminantes Gesamtwerk, von 1994 – 2018, geehrt wird.
Auf 1500 Quadratmetern Fläche reist der Besucher durch die einzelnen Etappen ihrer Werksgeschichte, unchronologisch, aber nicht ohne Zusammenhang.
Zentrale Arbeit der Ausstellung im Museum Ludwig ist das „Storage Piece“, eine Ansammlung verpackter Werke Haegue Yangs auf Europaletten, 2004 entstanden, aufgrund einer angeblichen finanziellen Notsituation und akutem Platzmangel. Die Arbeit, sinnbildlich für den eigenen Transitzustand der Künstlerin, zwischen Europa und Asien, ist gleichermaßen als Hinweis auf die Frage zu verstehen, was ein Kunstwerk in seiner Autonomie konstituiert – Yang verkaufte die Arbeit, speiste sie ein in den Kreislauf des kapitalorientierten Handels und sprach ihr den Status eines eigenständigen Werkes zu. Ein Duchamp’sches Zitat des Ready-Mades, verpackt als Referenz…