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Ausstellungen: Frankfurt a. Main · von Annelie Pohlen · S. 230 - 232
Ausstellungen: Frankfurt a. Main ,

Frankfurt a. M.
Gustav Metzger

MMK Tower 27.07.2024 – 05.01.2025
von Annelie Pohlen

„Ich habe nichts zu sagen und das ist Politik.“ Mit diesen Worten Gustav Metzgers (1926 – 2017) leitet das Museum in Frankfurt den die Einladung begleitenden Text zur Ausstellung im Tower ein. Dass es im musealen Sektor die erste umfassende Retrospektive eines des bedeutendsten kreativen Verweigerers in Deutschland ist, mag auf den ersten Blick schon verwundern.

Wenn man weiß, dass so manch eine*r im immer schneller tourenden Kunstkarussell nach erfolgreichem Start fürs erste wieder in der Versenkung verschwindet, ist diese offensichtliche Zeitspanne der mangelnden Wahrnehmung in Deutschland bei näherer Betrachtung dann doch nicht so verwunderlich. Dass der Aktivist mit einem Pass für Staatenlose in London seit den 60er Jahren weitaus größere Aufmerksamkeit genießt, hat sicher nicht nur mit seinen Verbindungen zu den ihm dort nahestehenden Aktivist*innen, unter diesen auch die mit den Künstler*innen der 1966 gegründeten Artist Placement Group (APG), zu tun.

Radikal wie er nun einmal war, reiste er nur ungern. Wenn doch, dann um 1999 mit Klaus Staeck in Köln eine Gegenausstellung zur Westkunst zu organisieren oder 2012 nach langem Zögern – umweltschonend mit einem eigenen Versorgungspaket – zur Documenta 13, wo er seine Zeichnungen in Vitrinen mit Tüchern verhängte.

Für kunstimmanent etikettierte Wiedererkennungsmerkmale taugt seine Werkgeschichte nicht. Nicht einmal die per se disparaten Erscheinungsformen dienlichen Schubladen der Konzept- oder Ideenkunst bieten einen angemessenen Platz, um diesem Werk gerecht zu werden.

Es sind die existentiellen Erfahrungen seiner Kindheit, die zum Fundament seiner künstlerischen Manifeste werden. Das gilt nicht nur, aber doch…

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