Heinz-Norbert Jocks
Günther Uecker
»Heridas-Connexiones«
Museo Nacional de Bellas Artes, Havanna, Kuba, 14.11.2014 – 15.02.2014
Wenn man die von der Ifa sowohl organisierte als auch finanziell unterstützte Ausstellungstournee von Günther Uecker, die weltweit Furore macht, Revue passieren lässt, so ist man geneigt, von einer langsamen Heimkehr zu sprechen. Bei kaum einem anderen Künstler sind das Leben, die Kunst und das Reisen in Begleitung seiner Werke so stark miteinander verschränkt. Und kaum ein anderer lässt sich so extrem auf die unterwegs gemachten Erfahrungen ein, und zwar derart, dass diese Eingang ins Werk und dort zum Ausdruck finden. Als die Ifa 1996 mit dem Wunsch an ihn herantrat, ein Selbstporträt, seinen künstlerischen Werdegang in Form einer Schau zu entwerfen, um diese dann rund um die Welt zu schicken, beschloss Uecker, anstatt auf bereits Bestehendes zurückzugreifen, ganz neue Werke zu schaffen. Sicherlich ist es kein Zufall, dass die Reise, die ihn im November letzten Jahres zum ersten Mal in seinem Leben nach Kuba lockte, in Rostock ausklingt. Denn der Schock war groß, als er just zu dem Zeitpunkt, als er sich an die Vorbereitung der Ausstellung machte, von den ausländerfeindlichen Ausschreitungen in der Hansestadt an der Ostsee hörte. „Ich konnte es nicht fassen: Mit Steinen wurden die Häuser von Vietnamesen beworfen und die Menschen mit Feuer bedroht und vertrieben.“
Als gebürtiger Mecklenburger, der aus dieser Gegend stammt, erschütterte ihn die barbarische Gewalt, die Brutalität und Menschenverachtung so tief, dass er „die Gefährdung des Menschen durch den Menschen“ thematisieren musste, und das nicht zuletzt auch aufgrund seiner…