Christian Krausch
Günther Förg
»Was anderen selbstverständlich, ist uns Problem«
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach,
20.9.1998 – 10.1.1999
Fünf Räume stellt momentan das Städtische Museum Abteiberg in Mönchengladbach dem Werk von Günther Förg zur Verfügung. Neben dem Wechselausstellungsraum zeigen sämtliche Oberlichtsäle der Hollein-Architektur, mit Ausnahme des Raumes der sechs wandfüllenden Kunststoffsiegel-Bilder Sigmar Polkes, insgesamt 21 großformatige Gemälde sowie 14 kleine aquarellierte Radierungen. Alle Arbeiten in Acryl auf Leinwand sind eigens für die Präsentation in Mönchengladbach sowie die dort anzutreffende räumliche Disposition entstanden. Eine reine Malerei-Ausstellung, die als Kontrast zur tourenden Fotografie-Ausstellung des Künstlers im Palazzo Velázquez in Madrid zu verstehen ist. Denn in Mönchengladbach besinnt sich Günther Förg, geboren 1952 in Füssen und seit seinem Studium von 1973 bis 1979 an der Akademie der bildenden Künste in München auch als Fotograf und Bildhauer bekannt, einmal mehr der Malerei, die getreu dem Motto “Was anderen selbstverständlich, ist uns Problem” bewußt künstlerisch neu hinterfragt wird. Förg greift damit den 1929 von Ernst Krenek, Schüler von Arnold Schönberg, formulierten Satz auf, der damals wie heute die unaufhörliche Suche nach einer gültigen Wahrheit zum Ausdruck bringt. Als solche gelten in der Kunst inzwischen die “Errungenschaften der Moderne”, die sich nach zähen Kämpfen im 20. Jahrhundert haben etablieren können. Sie erscheinen mittlerweile selbstverständlich und genießen die Ruhe des Gesetzten. Grund genug für Günther Förg, diese Selbstverständlichkeit zu hinterfragen, ihre Problematik zu thematisieren und vor diesem Hintergrund das lebendige Thema Kunst mittels der Malerei weiterzuentwickeln.
Vor diesem Hintergrund korrespondieren seine gezeigten Bilder entweder konkret mit der abwechslungsreichen Museumsarchitektur als Ort der…