Günter Umberg
Galerie Andre, Berlin
Günter Umberg malt gegen den Zeitgeschmack und anläßlich seiner Ausstellung in der Galerie Andre in Berlin läßt sich diese Aussage verändern: Er malt gegen den Zeitgeist. Auf den ersten Blick sehen seine Bilder nur schwarz aus. Der Raum wird von schwarzen Rechtecken bestimmt. Der genaue Blick enthüllt eine feine Maserung der Oberfläche, die Günter Umberg durch eine spezielle Technik erreicht. Grundlage der einzelnen Werke sind Aluminiumplatten, auf die der Künstler bis zu vierzig Farbschichten aufbringt. Die rohen Farbpigmente werden dazu mit Harz und Alkohol vermischt. Nach Auftragen dieser Mischung verdunstet der Alkohol und hinterläßt den matten Farbton. Jedes Bild ist allein schon durch die Herstellungsmethode für den Künstler eine konkrete Auseinandersetzung mit Malmaterial und Oberfläche. In der radikalen Verweigerung jedes abbildenden oder expressiven Gestus ist der Betrachter aufgefordert, diese Auseinandersetzung nachzuvollziehen. Dabei wird er durch eine weitere Tatsache irritiert, die Bilder scheinen nicht ganz rechteckig zu sein. Was ein Augentrug ist, wird durch die Aussage des Künstlers Offensichtlichkeit.
Die Bilder Günter Umbergs bedeuten für den Betrachter, der gerade angesichts der jungen Wilden sich immer an Bildinhalten orientieren konnte, einen Umdenkprozeß. In ihrer Radikalität konfrontieren sie den Betrachter mit den eigenen Seh- und Bildgewohnheiten. Er muß entweder das Bild oder diese Gewohnheiten in Frage stellen. Günter Umberg gibt ihm keine Möglichkeit des Ausweichens, denn der ganze Raum wird von seinen Werken bestimmt. So nennt der Künstler seine Ausstellungen Installationen, weil der bildumgebende Raum Teil des Werkes wird.
Anläßlich einer Ausstellung in den USA, an der Günter Umberg neben Girke und…