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Ausstellungen: Zürich · von Reinhard Ermen · S. 395 - 396
Ausstellungen: Zürich , 2007

Reinhard Ermen
Günter Umberg

»Bilderhaus Schattenraum«
»Lebende Schatten«
haus konstruktiv, Zürich, 23.11.2006 – 31.3.2007

Das “Bilderhaus” ist Entré, das Vorspiel, ja, in einem barocken Sinne fast ein Prolog, in dem allegorisierend gesagt wird, wo es lang geht. Auf einem Podest stehen drei, gut fünf Meter hohe Türme, ad hoc aus Vierkanthölzern gezimmerte Gestelle, in die ,Bilder’ eingelagert wurden. 84 Gemälde von Tim Ayres bis Rémy Zaugg sind anwesend und können nur partiell betrachtet werden, weil sie sich als eine Art Magazin versammeln, wo eines das andere verdeckt oder in lichter Höhe nur noch erahnt werden kann. Der gelenkte und behinderte Blick auf den kollektiven Auftritt von Malerei im Hier und Jetzt kommt als Statement eines ihrer Protagonisten daher, der konzeptionelle Egoismus des Günter Umberg zwingt wahlverwandte Naturen und Positionen, denen man die Nähe zu seiner eigenen Haltung nicht unbedingt ansieht, zusammen; Winston Roeth, Ingo Meller, Max Cole oder Bernard Frize sind in dieser Präsentationsskulptur genauso eingelagert wie Alex Katz, John Wesley und Dirk Skrebber.

Schon immer war Günter Umberg mehr als nur ein Maler, sondern auch ein selbstbewusster Lobbyist seines Mediums, das in ständiger Aufbauarbeit seine überregionalen Kräfte sammelt. Sein “Bilderhaus” montiert die verschiedenen Figuren in den großen Bewusstseinsstrom eines autonomen SoSeins, unabhängig davon, wie sie für sich allein handeln: Nur stark müssen sie sein! Langjährige Erfahrungen als Kurator, das 2003 erstmals für das 40jährige Jubiläum von Rolf Rickes Galerie (“Perpetuum Mobile”) erprobte Magazinnieren in öffentliche Depots, haben Umberg sicher werden lassen, diese Ouvertüre zu seiner ersten Museumsausstellung in der Schweiz zu riskieren….



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