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Ausstellungen: Hamburg · von Jens Asthoff · S. 249 - 251
Ausstellungen: Hamburg , 2015

Jens Asthoff
Günther Förg

»Wandmalerei«
Deichtorhallen, Halle für aktuelle Kunst, Hamburg, 31.7.–25.10.2015

Es ist die erste Ausstellung, die den Fokus ausschließlich auf Günther Förgs Wandmalerei legt. Naturgemäß ein ambitioniertes Projekt: eine Rückschau immerhin auf 35 Jahre Werkgeschichte, die – zusammen mit dem neu erschienenen Gesamtverzeichnis der Wandarbeiten – die erste Bestandsaufnahme dieses Teils von Förgs Œuvre darstellt. Nicht zuletzt ist sie auch eine Würdigung des im Dezember 2013 verstorbenen Künstlers, der vor seinem frühen Tod an ersten Planungen zu dieser Ausstellung noch beteiligt war. Doch eine solche Schau, die ja nicht etwa als Dokumentation antritt, stellt ihrem künstlerischen Anspruch nach auch Neuland dar – etwa was Fragen betrifft wie die nach dem Verhältnis von „Original“ und Nachschaffung, überhaupt die nach einer Wiederholbarkeit solcher Wandmalereien jenseits ihres ursprünglichen Raumbezugs. Auch hatte Förg zu Lebzeiten nie mehrere Wandbilder zusammen gezeigt, wie es hier der Fall ist, sondern stets einzelne, spezifisch auf den Raum hin gedachte Ensembles realisiert. Zwar hat er alle von ihm geschaffenen Wandmalereien sorgfältig dokumentiert – das umfassende Werkverzeichnis gibt Faksimiles sämtlicher mit Datum, Foto und teils handschriftlichen Eintragungen versehenen Archivseiten wieder –, doch hatte Förg sie so gut wie nie wiederholt ausgeführt. Ausnahmen waren selten, etwa „wenn eine historische Ausstellung rekonstruiert werden sollte“, so Förgs Nachlassverwalter Michael Neff in einer E-Mail an den Autor, doch „zumeist hat er, wenn er angefragt wurde, eine neue Wandmalerei für den Ort und die Situation entwickelt.“ So stand die erste zusammenhängende Präsentation von Förgs Wandarbeiten vor völlig neuen Fragestellungen. Dies umso mehr, da der Künstler,…



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