Guatemala
Sweet Death
Kommissar: Daniele Radini Tedeschi. Kuratoren: Stefania Pieralice, Carlo Marraffa, Elsie Wunderlich, Luciano Carini, Simone Pieralice. Ort: Officina delle Zattere, Dorsoduro 947, Fondamenta Nani
Auch im Länderbeitrag von Guatemala stellen auffallend viele Italiener aus. Nach einigen Jahren Abwesenheit nimmt der bevölkerungsreichste Staat Zentralamerikas wieder an der Biennale teil. Verantwortlich ist ein italienischer Kommissar, der sich als Kunsthistoriker mit Arbeiten zu Caravaggio, einem Meister des Frühbarocks, etablierte. Sein extensives Team umfasst fünf Kuratoren, darunter der italienischer Fotograf Carlo Marraffa und die Guatemala-Malerin Elsie Wunderlich, die zugleich auch ausstellt. Ob es das „Collettivo La Grande Bouffe“ bereits vor der Biennale gab, ist kaum zu recherchieren – „Das Große Fressen“ passt jedenfalls als Name gut zu dem Thema: Über zwei Stockwerke breitet sich „Sweet Death“ aus, eine Gruppenausstellung ohne jegliche Qualitätskontrolle. Da liegt lebensgroß Berlusconi mit merkwürdigen Micky-Mouse-Schuhen in einem Sarg, grauselige Büsten von Frauen mit Grimassen sind dramatisch auf Podesten arrangiert; ein lebensgroßes Kind liegt schlafend auf dem Boden, neben ihm kriechen schwarze Insekten auf das Bett zu, oben stehen Katzen auf einem Berg von Algen auf einem Kaffeehaustisch. Sind solche Werke eigens für die Ausstellung angefertigt? Der Kommissar spricht von einer „multicolored artistic polygamy and, without borders, with tasty sets and combinations between the sacred and the profane“. SBV
Künstler: Sabrina Bertolelli, Mariadolores Castellanos, Max Leiva, Pier Domenico Magri, Adriana Montalto, Elmar Rojas (Elmar René Rojas Azurdia), Paolo Schmidlin, Mónica Serra, Elsie Wunderlich, Collettivo La Grande Bouffe.