Roland Gross
Großexpedition ins Innere Trizonesiens
Aus den Trümmern, Kunst und Kultur im Rheinland und Westfalen 1945-1952
Rheinisches Landesmuseum Bonn bis 5.1.1986
Kunstmuseum Düsseldorf 26.1. -23.3.1986
Museum Bochum 12.4.-31.5.1986
Die Capri-Sonne schien noch recht lau. und der Kalte Krieg lag sicherlich bereits auf Eis. Jene ‘Stunde Null’, die es nie gegeben hat, war eigentlich etwas, das sich wahrscheinlich besser mit ‘Jahre Null’ charakterisieren ließe und den Übergang des Tausendjährigen Reiches, das nicht einmal über seine Prä-Pubertät hinauskam, in das Staatsgebilde ‘Bundesrepublik’ zu umreißen versucht. Man überdenke nur einmal jenes Phänomen – dies trotz mehr als verdienstvoller Weizsäcker-Worte -, daß nämlich nach statistischen Erhebungen des Jahres 1985 nur die kleine radikale Minderheit von 3% jenen 8. Mai 1945 als Tag der Befreiung’ begriffen hat oder ihn heute, also retrospektiv, als einen solchen versteht. Zweifellos ein psychologisch mehr als verständlicher Umstand, der dieses Datum zum widersprüchlichen Gefühl schlechthin erhebt.
Eine Ausstellung, nahezu gänzlich entpolitisiert, beschäftigt sich mit der Zeit zwischen 1945 und 1952, und das Für und Wider ihres äußeren Politikmangels dürfte sich nach jener besagten Null hin aufheben. Es geht nämlich um die »Kunst und Kultur« des angesprochenen Zeitraums, dies mit der Unterzeile: »Kontinuität« und »Neubeginn«. Die gesamte Unternehmung beschränkte sich topographisch auf die Regionen Rheinland und Westfalen.
Wie sah der Alltag damals aus? Was gab es an Medien, was an Gebrauchsformen der äußeren Welt (Design), an Zeichnung, Grafik, Malerei, Musik und Mode. Stadtplanung und Architektur? Was signalisieren die Fotografien? Was machten die Theater: welche Inszenierungen in was für Bühnenbildern? Und – Musik, Mode,…?
Zeitgeist wird hier…