Griechenland
Maria Papadimitriou
Why Look at Animals? AGRIMIKÁ.
Kommissar: Ministerium für Kultur, Erziehung und Religion. Kuratoren: Gabi Scardi, Alexios Papazacharias.Ort: Pavilion in den Giardini
Der griechische Pavillon – 1934 als abschließende Architektur für das Ende der Giardini konzipiert – ist ein klar gegliederter Bau mit vorgelagerter Freitreppe und einer in drei Rundbögen geöffneten Eingangshalle. Bandmuster aus schmalen Backsteinen strukturieren die Fassade, deren auffälligstes Schmuckelement zwei Marmorsäulen sind. Betritt man das Gebäude, trifft man nun im Inneren auf einen zweiten, wesentlich schlichteren Bau, dessen einzige Gemeinsamkeit mit dem Ausstellungspavillon formaler Natur ist: Auch seine Fassade ist in drei Rundbögen geöffnet.
Es handelt sich um einen kleinen Laden mit angeschlossener Werkstatt, den Maria Papadimitriou (geb. 1957) aus der zentralgriechischen Stadt Volos nach Venedig hat transportieren lassen. Komplett und mit allem drum und dran. Selbst die an der schlichten Fassade rankenden Weinreben hat sie mitgebracht. Man betritt den kleinen Laden mit Staunen und entdeckt eines jener merkantilen Biotope, die nicht nur in Griechenland vom Aussterben bedroht sind. Hier wurde und wird seit Jahrzehnten gearbeitet und gelebt, verkauft und geredet, verhandelt und Kaffee getrunken. Es gibt einen Eingangsbereich mit eingezogenem Podest sowie ein kleines, abgeschlossenes Kontor, in dem die Geschäfte abgewickelt wurden.
Der Laden war spezialisiert auf den Handel mit Fellen und Tierhäuten – ein Geschäftszweig, der sich über die Jahrzehnte ständig verändert hat. Nicht nur die Mode diktierte die Nachfrage, auch Kriege oder Notzeiten haben bestimmt, welche Sorten liefen und welche nicht, ob Fuchs angesagt war, Nerz oder Ratte. Vieles hat sich hier angesammelt im Laufe der…