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Ausstellungen: Berlin · von Thomas W. Kuhn · S. 242 - 244
Ausstellungen: Berlin , 2015

Thomas W. Kuhn
Gregor Schneider

»unsubscribe«
Volksbühne, Berlin, 5.12.2014 – 19.12.2014

Gleich drei Schauplätze vereint Gregor Schneider (*1969 in Rheydt) in seinem Projekt „Geburtshaus/unsubscribe“. Am Anfang stand das Gebäude, in dem am 29.10.1897 Joseph Goebbels, in seiner heute zu Mönchengladbach gehörenden Heimatstadt Rheydt, geboren wurde. Es folgten – als die öffentlichen Teile der Arbeit – die Nationale Kunstgalerie Zacheta in Warschau und der Rosa-Luxemburg-Platz vor der Volksbühne in Berlin: dort aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Theaters und als die inzwischen dritte Kooperation nach „Cryo-Tank“ und „Liebeslaube“.

In Sichtweite zum Nukleus seines Werks, dem „Haus u r“, konnte Gregor Schneider 2013 das unspektakuläre kleine Mehrfamilienhaus, das Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, im Wissen um seinen früheren Bewohner, käuflich erwerben. Quellen im Stadtarchiv ermöglichten einige Jahre zuvor die Identifikation mit der ersten Wohnstätte der Familie Goebbels, die kurz nach 1900 in ein anderes Viertel der niederrheinischen Stadt zog.

Die noch nicht abgeschlossene performative und skulpturale Auseinandersetzung des Künstlers mit der Immobilie umfasst ein Spektrum an Aktivitäten, die vor dem Hintergrund der historischen Rolle des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, ein hohes Maß an medialer Aufmerksamkeit generierten.

So setze sich Gregor Schneider in Form einer Selbstexposition dem ehemaligen Wohnhaus aus, lebte, aß und schlief darin und hatte so die Gelegenheit mehr über die spezifische Wirkungsmächtigkeit der Örtlichkeit, der Räume und Materialien zu erfahren. Filme und Fotografien dokumentieren diesen Prozess. Zudem führte er auch ausgewählte Personen in das Haus, so die Kunstkritikerin Christiane Hoffmans, die in der Welt vom 6.11.2014 über die anhaltend bedrückende Wirkung auf sie…



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