Helga Meister
Gregor Menke
»Moving Pictures«
Galerie Bochynek, Düsseldorf, 7.5. – 10.7.1999
Moving Pictures” läßt sich nicht eindeutig übersetzen, es kann “Bilder bewegen”, “bewegende Bilder” oder “bewegliche Bilder” heißen. Gregor Menke spielt in seiner Ausstellung bei Bochynek in Düsseldorf mit allen drei Bedeutungen.
Die Galerie unweit des Künstlerateliers ist eine Schaufenstergalerie, man sieht die Installation schon von draußen; umgekehrt hat man einen guten Ausblick auf das vorbeiziehende Leben und Treiben der Straße. Der Eintretende stößt auf eine Schlafzelle mit loser Matratze in einem Papp- und Holz-Verhau und mit Papp-Baldachin; dort sind vier Straßennamen montiert, die jeweils mit einem “is”, “ist”, enden, so daß der Eindruck eines Endlosbandes über dem Kopf des Nachtlagers entsteht, nach dem Motto: Die Straße ist die Straße ist die Straße.
Das Bett wirkt wie ein Aussichtsturm, von dem aus man auf die Bilderwände schaut, die den Betrachter ihrerseits betrachten. Man trifft solche Situationen in Ateliers, die als Arbeits- und Lebensraum dienen. Sobald ein Künstler in seiner Welt arbeitet und schläft, ist der Innenraum immer zugleich der Außenraum. Beim Aufwachen mögen ihm dann seine Produkte an der Wand wie Alpträume vorkommen.
Nicht nur das Motiv vom Haus im Haus kommt aus der eigenen Erfahrung, sondern auch das der “Moving Pictures”. Sie wiederholen eine Szene, die Menke selbst erlebt hat: Weil sich das Fernlicht an seinem alten Volvo nicht ausschalten ließ, beklebte er es mit Postkarten und bewegte diese Bilder drei Wochen lang durch den Düsseldorfer Verkehr. Zu sehen sind nun im Siebdruckverfahren lauter Monoprints mit der immer gleichen Vorderfront eines Autos, das…
