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Titel: Im Blickpunkt: China · von Amine Haase · S. 191 - 193
Titel: Im Blickpunkt: China , 2005

GRÄBER, AHNEN-TEMPEL UND PALÄSTE

EIN SYMPOSIUM IM LOUVRE STELLTE MUSEEN IN CHINA UND IHRE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE VOR

Auch der ehrwürdige Louvre beteiligte sich an dem China-Jahr und veranstaltete eine “Journée-débat” im großen Auditorium, zu dem sechs chinesische Museumsdirektoren und -experten eingeladen waren sowie als Ehrengast Ieoh Ming Pei, der Architekt der gläsernen Louvre-Pyramide. Den einführenden Vortrag hielt der Direktor des Nationalmuseums für ostasiatische Kunst, des Musée Guimet, Jean-Paul Desroches. Er zeichnete die Entstehungsgeschichte des Museums in China nach: Ausgangspunkt für jedes Museum ist die Sammlung. Die ersten Sammlungen, die in China entdeckt wurden, waren den Toten gewidmet. Die Entdecker sind Archäologen und Wissenschaftler. Einer von ihnen ist Guo Moruo, und der wohl wichtigsten Fund im Zusammenhang mit einer “Sammlung” ist der von 1976, als in Xiaotun nahe von Anyang, der letzten Hauptstadt der Shang (1766-1122 v.Chr.), in der Region Henan ein unberührtes Grab geöffnet werden konnte. Es enthielt 1600 Objekte, von denen 590 aus Jade und 440 aus Bronze waren. Das Grab war das einer Frau, Fuhao, eines weiblichen Generals, der Gattin des Königs Wuding, eines Shang-Herrschers. Was den Schluss zulässt, dass die Dame Hao, eine Sammlung besaß und mit ihr zur letzten Ruhe gebettet wurde, ist der Fund von Jade-Stücken, die fast ein Jahrtausend älteren Ursprungs sind als die zeitgenössischen Jade-Objekte – und als die Tote. Indiz dafür, dass kostbare Dinge bewahrt wurden, ist die Verwandlung zum Beispiel eines Jade-Kong, der üblicherweise zur Bestattung einer hohen Persönlichkeit gehörte, in eine Blumenvase auf einem Sockel. Das Einbeziehen in einen neuen Kontext, garantierte den…

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