Karlheinz Schmid
Gottlob, die Amerikaner kommen
Hinter den Kulissen der Kunstmesse ‘FORUM’
Der Bundesverband deutscher Galerien, Veranstalter der »Art Cologne« in Köln, träumt von mehr amerikanischen Teilnehmern, während die deutschen Kollegen rotieren oder in der Schlange stehen, um eine der begehrten Kojen zu erhalten. In Hamburg, wo nun vom 24. bis 28. März erstmals die bislang in Zürich angesiedelte Messe »Forum« stattfindet, träumt man dagegen von mehr deutschen Galeristen. Amerikaner kommen gottlob ohnehin genug in die Hansestadt, darunter immerhin so bekannte wie Josh Baer, Diane Brown, Annina Nosei, Ruth Siegel, Barbara Toll und John Weber.
Die Stars aus deutschen Landen wollen das zarte Kunstmarkt-Pflänzchen im Norden nicht düngen. Weder die Kölner Hetzler, Reckermann, Maenz, Werner und Zwirner noch die Berliner Brusberg, Fahnemann und Poll wollen mitmachen. »Was soll ich da«, fragt Six Friedrich aus München. In der Tat dreht sich hierzulande kaum eine Kunstmarkt-Diskussion um Hamburg. Im Gespräch ist meist der neue, zusätzliche Standort Frankfurt. Der hat nach den bewährten Plätzen Basel, Köln und Paris eine echte Chance, weil die kunsttrunkenen Frankfurter alles tun, um von 1989 an mitzumischen.
Beat A. Affolter, der Schweizer Ausstellungsmacher, hat denn in Hamburg kein leichtes Spiel, wenngleich ihm die Galeristen der Hansestadt reichlich Mut machen. Ein rundes Dutzend hat sich angemeldet. Sie wollen mit Künstlern wie Rudolf Bonvie, Walter Dahn, Isa Genzken, Gerwald Rockenschaub und Ernst Trawöger ein Zehntel der etwa 100 One-Man-Shows bestreiten. Die Hamburger Kulturbehörde hat Karl Weber, ihren Kunst- und Künstlerfreund im Amt, vorübergehend als Flankenschutz für Affolter zur Verfügung gestellt und außerdem rund 40000…