Claudia Posca
Gotthard Graubner
»Gespräch mit Josef Albers«
Josef Albers Museum. Quadrat Bottrop, 25.9.2011 – 15.1.2012
Es ist grandios, was das architektonisch wie gartenlandschaftlich nicht minder splendide Josef Albers Museum Quadrat Bottrop mit seiner jüngsten Ausstellung auf die Beine stellt: Nach kuratorisch wagemutig spannenden Polarisationsausstellungen, darin sich Josef Albers mit Künstlern wie Agnes Martin, Georgio Morandi, Sol LeWitt , Donald Judd oder Ad Reinhard traf, hat Museumsleiter Heinz Liesbrock nunmehr den langgehegten Wunsch realisiert, die Malerei des großen Gotthard Graubner zu einem „Gespräch mit Josef Albers“ einzuladen. Ob der 81jährige Künstler je selbst an ein solch extrempoliges Rendezvous zur Ehre exponiertester Positionen einer Malerei rein aus der Malerei gedacht hätte, – man weiß es nicht, sieht sich der Schöpfer genuiner Farb-Raum-Kissen doch ausdrücklich in der Tradition älterer Meister von Grünewald über Tizian bis hin zu Cézanne und würde man ihn aus Kopf und Bauch heraus tatsächlich eher einer gefühlten Romantik denn analytischer Malerei zuordnen. Geht das also – Gotthard Graubner mit Josef Albers (1888-1976) zusammen in einer Ausstellung?
Fakt ist, dass die Bottroper Präsentation mit rund dreißig Werken des 1930 in Erlbach im Vogtland geborenen, bis 1992 als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf tätigen Gotthard Graubner maßgeblich von diesem selbst im Check-up von fünf Jahrzehnten Eigenoeuvre sowie im Zwiegespräch mit ausgewählten Arbeiten Josef Albers aus der Serie der „Hommage to the Square“ gehängt und kontextualisiert wurde: Mit dem überraschenden Effekt einer vergleichsweise ungewohnt tiefen Hängung der Albers-Bilder, in die man nunmehr wie von oben Einblick nimmt, was den zwischen actual und…