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Biennalen: Geumgang Nature Art Biennale 2008 · von Jens Rönnau · S. 258 - 265
Biennalen: Geumgang Nature Art Biennale 2008 , 2009

Gongju:
Geumgang Nature Art Biennale 2008

Gongju, 140.000 Einwohner, die einstige Königsstadt, liegt im mittleren Westen Koreas. Dort findet auf dem Yeonmisan-Berg hoch über dem silbrig schimmernden Geumgang, dem Seidenfluss, die dritte Geumgang-Naturkunstbiennale statt, inmitten eines Naturparks mit steilem Anstieg. Seinen Ausgang nahm diese Schau bereits 1980, als einige Künstler des Drills an Schulen und Kunsthochschulen überdrüssig wurden – schon von den Teenagern wird erwartet, dass sie von morgens bis in die Nacht die Bänke ihrer Highschools drücken. Die Kunsthochschulen sind bis heute traditionell ausgerichtet und lassen wenig Spielraum für Experimente. So besann sich jene Künstlergruppe in Gongju auf ihre ursprünglichen Wurzeln, auf die Natur, mit und in der man aufgewachsen war. Es war zugleich die Zeit des politischen Aufbruchs in Korea, nachdem die Wirtschaft bereits auf Hochtouren lief. Die Künste öffneten sich verschiedenen Richtungen, sogen die Kunst des Westens auf. Landart und vor allem Naturkunst, wie sie sich in den USA und Europa seit Ende der sechziger Jahre entwickelt hatte, erlebten hier in Korea nun eine eigene Geburt – vielfach durch östliche spirituelle Haltungen gespeist, aber auch durch jene Künstler, die im Westen studiert hatten.

Die jungen Künstler von Gongju schlossen sich zur Gruppe Yatoo zusammen, was übersetzt soviel wie „ins Feld geworfen“ meint und nicht von ungefähr den Gedanken des gestreuten Saatgutes beinhaltet. Ihre Kunst war behutsam, Steine, Äste, Gräser oder andere Naturmaterialien wurden in leise Ordnungen versetzt, Gesten nur im Foto festgehalten wie das Halten eines Blattes oder eines Steins oder der Einsatz des eigenen Körpers. Eine Änderung erfuhr die…

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