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Ausstellungen: Bochum · von Claudia Posca · S. 237 - 239
Ausstellungen: Bochum ,

Bochum
Glückliche Tage

Museum unter Tage / Situation Kunst (für Max Imdahl) 16.05.– 20.10.2024
von Claudia Posca

Ausgerechnet oder vielleicht auch gerade in krisenverdichteter Zeit, in der Frieden, Demokratie und Glück zerfasern, Russland Krieg gegen die Ukraine führt, Krieg in Israel und Gaza herrscht, interkontinentale Flüchtlingsströme Schutz und Sicherheit suchen, das Weltklima zu kippen droht, kuratiert der seit 2021 an der Ruhr-Universität Bochum „Museale Praxis mit dem Schwerpunkt internationale Gegenwartskunst“ lehrende Markus Heinzelmann das Glück. Zusammen mit Studierenden stemmte er für das Bochumer Museum unter Tage (MuT) / Situation Kunst (für Max Imdahl) in Anspielung auf Samuel Becketts Zwei-Figuren-Theaterstück „Glückliche Tage“ (1961 uraufgeführt am New Yorker Cherry Lane Theatre) eine gleichnamige Ausstellung. Kunst als Glückstraining fürs Hirn in schwierigen Zeiten? Der 30-Werke-Parcours in Gestalt von Foto, Film, Installation und Skulptur, realisiert von sechs Künstlern und sieben Künstlerinnen, sondiert das Glück, sein Gegenteil und so manche Gefühlslage dazwischen.

Nur gute Nachrichten, wie die zum Abschluss der Ausstellung gezeigte, heimelig anmutende und vielleicht doch zu stylish geratene Gelbgoldleuchtende Lichtschlauch-Schrift-Installation Glück von Heike Weber (*1962 in Siegen) sind die Ausnahme. Bedeutet? ,Lirum, larum … oder man nennt es Glück‘ steht eher nicht im Fokus der Glücklichen Tage. Stattdessen ist die Erkundung eines enorm fluiden Themas angesagt, – aufgespannt zwischen kurzen Glücksmomenten, wie sie Tamara Eckhardt (*1995) in dem Foto-Portrait des irischen Traveller-Kindes Bradley auf Baryt gebannt hat und den an der Wand lehnenden surrealen Riesen-Krücken in massiver Stahl-Ausführung von Rui Chafes (*1966 in Lissabon), mit denen der Bildhauer neben der Vorstellung des Scheiterns beim Gehversuch mit…

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