»Glücklicherweise ist man mit 30 heute jünger als vor 20 Jahren«
Frank Frangenberg sprach mit dem Galeristen Markus Schneider von der Galerie Lukas & Hoffmann, Köln
Lukas & Hoffmann waren zuerst ein Gerücht: eine junge Galerie in Berlin, 1992 gegründet von zwei 24 und 26 Jahre alten Künstlern. Selbst als die Galerie Lukas & Hoffmann auf Tour ging und über die Station Brüssel 1993 Köln erreichte, stand die Transparenz der Galeriearbeit in atmosphärischem Gegensatz zum Namen der Galerie, der sich nicht in Übereinstimmung mit den Namen beider Betreiber, Markus Schneider und Nikolaus Schafhausen, bringen ließ.
Die Chuzpe, die sich bei der Wahl der Mädchennamen ihrer Mütter als Galeriename verrät, und damit der Rückgriff auf eine pränatale Existenz, die von der zukünftigen Anwesenheit beider Galeristen noch nichts weiß, um sich eine kostenlose Unschuld zu leihen, stand exemplarisch für das Image der Galerie. Den Namen, den sich beide Galeristen unter falschem Namen machten, führte bei Nikolaus Schafhausen weiter zur Leitung des Künstlerhauses in Stuttgart und zum Ausscheiden aus der Galerie. Am 1. April wird er die Leitung des Frankfurter Kunstvereins übernehmen.
Seit 1995 führte Markus Schneider die Galerie allein, zuerst noch in der Albertusstraße, 1996 in den größeren Räumen – das “potemkinsche Dorf für Sammler” – im Galerienhaus am Ufa-Palast in Köln. 1997 strickt der mittlerweile 30jährige bereits am Mythos.
F.F.: Lukas & Hoffmann: Wie ist der Name überhaupt entstanden?
M.S.: Der Name entstand in der Gründungsphase im Mai 92. Als wir nach dem Einkaufen nach Hause gingen, fragte ich Schafhausen: Wie heißt eigentlich deine Mutter mit Mädchennamen,…