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Titel: Globalkunst – eine neue Weltordnung · von Sabine B. Vogel · S. 30 - 31
Titel: Globalkunst – eine neue Weltordnung , 2013

Globalkunst – eine neue Weltordnung

Herausgegeben von Sabine B. Vogel

Brasilien, China, Vereinigte Emirate, Qatar, sogar Saudi-Arabien – mit jedem Jahr wächst die Landkarte der Kunstwelt in beispiellosem Tempo. Seit den 1990er Jahren werden in jedem Winkel der Erde immer mehr Biennalen, Kunstmessen, private Museen, Ausstellungsräume und Galerien gegründet. Noch am Ende des 20. Jahrhunderts reichte es aus, zur documenta in Kassel, zur Biennale Venedig und Whitney Biennale in New York, vielleicht noch zur Art Basel zu reisen, um sich über die neuesten Entwicklungen in der internationalen Kunst zu informieren. Das ist vorbei. Seit der Jahrtausendwende ist es unübersehbar: Die Beschränkung auf den Westen ist passé – und damit auch unsere Vormachtstellung.

Damit sind noch viel radikalere Veränderungen eingetreten, als es die Autoren im Kunstforum Band 118, 1992, ansprachen. Damals hatte Paolo Bianchi „Weltkunst – Globalkultur“ thematisiert und einen Blick in die Zukunft gewagt. Heute allerdings sieht die Welt gänzlich anders aus. Wir erleben den Beginn einer neuen Weltordnung. Die USA hat ihre Position als Leitkultur bereits verloren, aus New York kommen keine bewegenden Impulse mehr. Das Kräfteverhältnis verschiebt sich in den geopolitischen Süden. Die neuen Zentren der aktuellen Kunstwelt sind in Hong Kong, Dubai und Singapur – den am schnellsten wachsenden Finanzplätzen.

Nicht nur die Orte, auch die Bedingungen für die Produktion, den Verkauf und die Präsentation von Kunst haben sich enorm verändert, Auktionshäuser übernehmen Galerienarbeit, Sammler erwerben Kunst als Investitionsobjekte und in den neuen Kunsträumen tritt das Ausstellen von Kunst hinter Veranstaltungen zur Wissensproduktion zurück.

Wie kann man diese neue Situation benennen? Können…

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