Globale: Aspekte zu Klang, Sound, Musik
von Christina Irrgang
Die GLOBALE legt es darauf an, digital erlebt zu werden. Über 300 Tage hinweg wechselt sie ihr Gesicht, wie auch wir uns im Spiegel täglich differenziert erblicken. Wer nicht in Karlsruhe lebt, wird kaum ihren ganzen Charakter erfassen, so scheint es: Ausstellungen, Installationen, Performances, Konzerte, Filmvorführungen, Lesungen, Vorträge, Konferenzen, Konzerte… die Liste der Beiträge zur GLOBALE ist lang und Peter Weibels Einführungstext ein Manifest auf ein neues Zeitalter. Das ZKM schafft mit diesem groß angelegten Format wahrhaft eine „Infosphäre”, wie eine der Ausstellungen heißt, in die Besucher ein- und auftauchen können. Dem Titel GLOBALE aber wird der Begriff DIGITALE als corporate identity gespiegelt. Und so löst sich die Unmöglichkeit – im Sinne Jorge Luis Borges’ unendlicher Bibliothek – auf, die 300 Tage der GLOBALE rein physisch zu erleben. Die Maxime der körperlichen Präsenz – das räumliche Wahrnehmen von Exponaten, Aktionen und Ereignissen betreffend – darf hier porös werden.
Der Raum des Erlebens hat sich auf das Digitale verlagert. Wahrnehmung findet nicht mehr nur am Ort der Produktion statt. Rekonstruktion ist kein Tabu mehr, sondern vielmehr Folge und Tenor durch digitale Reproduktion. Channeling erhält eine neue Bedeutungsdimension. Und so setzt sich mein Parcours durch die bei der GLOBALE präsentierten Aspekte zu Klang, Sound und Musik aus der Navigation durch bereits stattgefundene, aktuell laufende sowie kommende Ereignisse zusammen. Es ist eine Auswahl: die Betrachtung formuliert dabei eine Schnittstelle zwischen den sich kreuzenden Straßen der Stadt Karlsruhe und dem Erleben des digitalen Interface.
VERGANGENES
Der japanische Künstler und…