Johannes Stahl
Glasnost
Neun Künstler aus New York InterNationalgalerie
Maria Bonk, Köln 1.4.-2.5.1987
Das Schlagwort aus dem Osten hat sich angeschickt, in der Kunst eine Rolle zu spielen: Glasnost bedeutet Öffentlichkeit und Transparenz. Der besondere Wert der Kölner Ausstellung besteht darin, eine Reihe von Künstlern zusammenzustellen, deren Arbeiten im Bezug auf diese wichtige Funktion der Kunst Sinn machen und nicht lediglich zu einem Neu-lsmus wie Neo-Geo, Nuovo Futurismo oder den neuen Konzeptionalismus zusammengesteckt werden sollen. Einen neuen Ismus aufzuspüren wäre dabei gerade in der eingespielten Mechanik der New Yorker Kunstvermittlung gefragt: unzählige Künstler und Vermittler versuchen hier, die große neue Welle zu erwischen: If I can make it there, I can make it everywhere, it’s up to you, New York, New York …
Die Ausstellung setzt sich daher vor allem aus Arbeiten von Künstlern zusammen, die in einiger Distanz zu dieser von einem eingespielten Kunstvermittlungsgefüge garantierten Mechanik stehen. Die neun Künstler haben Ausstellungen in der legendären PS l Gallery, in dem durch eine Besetzung von der Stadt erhandelten Kunstraum ABC No Rio oder der in der berüchtigten South Bronx gelegenen Fashion Moda Gallery hinter sich. Für die meisten von ihnen war das Ausstellen in Gruppen Bestandteil des künstlerischen Werdens, aber auch des gesellschaftlichen Engagements.
Die Kölner Ausstellung ist allerdings keine Gruppenausstellung im klassischen Sinne: die unterschiedlichen Standpunkte darin machen rasch klar, daß nicht nur verschiedene ästhetische Ausrichtungen von Künstlern, sondern auch sehr weit auseinanderliegende Reaktionen auf »Glasnost« möglich sind.
John Fekners Arbeiten imponieren dabei besonders durch den politischen Gehalt und eine scharf analysierende Verarbeitung seiner…