JENS RÖNNAU
Geumgang Nature Art Biennale
Gongju, 17.8. – 31.10.2004
Die weltweit erste Biennale für Naturkunst fand dieses Jahr in Süd-Korea statt. 62 Künstlerinnen und Künstler nahmen daran teil, davon etwa die Hälfte aus dem Ausland. Viele von ihnen waren von weit her angereist, um bis zu mehreren Monaten in den Wäldern eines unwegsamen und lange unberührten Berggeländes nahe dem Geumgang-Seiden-Fluß ihre Werke zu konzipieren und aufzubauen.
“Geumgang Nature Art Biennale 2004” nennt sich das Unternehmen, in welches die Stadt Gongju, die Provinz Chungcheonnamdo und der Staat rund 400.000 Euro investiert haben, um die Künstler nebst Honorar von allen Kosten freizuhalten. Man möchte ein internationales Zeichen setzen, nicht nur um im eigenen Land das Bewusstsein für Natur und Ressourcen zu sensibilisieren, sondern auch um internationale Beziehungen zu pflegen.
Hauptmotor des Ganzen ist die koreanische Künstlergruppe YATOO, die nun fast seit 25 Jahren in Sachen Naturkunst aktiv ist. Auch internationale Kontakte zählen dazu. YATOO bedeutet “in die Natur geworfen sein”. Man begreift sich also als einen Teil des Systems, was dem buddhistischen Denken entspricht, welches die Natur als Kreislauf sieht. Das Studium der Natur und ihre Beziehung zum Menschen waren bislang Themen der Ausstellungen und Symposien der Gruppe. Das hat sich inzwischen um Gedanken über Umwelt und Ökologie erweitert.
Die Künstler wurden durch vorher eingereichte Ideen zur Teilnahme an der Biennale eingeladen. Bis zu drei Monate arbeiteten sie vor Ort, untergebracht im Wohnheim einer Medienschule in Gongju. Die Ergebnisse sind unterschiedlichster Art, doch wird fast immer mit Natur- oder Recycling-Materialien gearbeitet, und eigentlich gibt es nur…