Get Together
KUNST ALS TEAMWORK
KUNSTHALLE WIEN: 8.10.1999 – 9.1.2000
KURATORENTEAM: MARION PIFFER-DAMIANI
ZUSAMMEN MIT PAOLO BIANCHI, GERALD MATT, WOLFGANG FETZ
Über Theorien und Modelle lässt sich besser zu zweit als alleine brüten.
François Jacob
Künstlerische Kräfte in Interaktion zu bringen, interessiert heute viele Künstler. Sich zeitweilig für Projektideen zu Paaren oder zu Teams zusammenschließen, ist en vogue. Die Kunst als Teamwork lässt die Künstler ihre Mehrfachbegabungen ausleben, mal schreiben, mal filmen, mal performen, mal musizieren, mal tanzen. Dieses Kunstwollen entspringt einer zersplitterten Kunstwelt: High & Low, Elitäres und Triviales kommen auf demselben Spielfeld zur Darstellung. Unvereinbares kommt nicht einfach zusammen (come together), sondern es entfaltet sich gleichzeitig als freie Assoziation freier Individuen (get together).
Die fächerübergreifenden Strategien der Ausstellung “Get Together. Kunst als Teamwork” bewegen sich spielerisch zwischen den Disziplinen: zwischen Alltagsphänomenen und selbstbewußter Bildreflexion, zwischen Naturwissenschaft und Schöner Wohnen, zwischen dem Metabild und der Theorie der Wahrnehmung – im Umfeld des Teams wird unversehens der Künstler auch einmal zum Wissenschaftler und der Wissenschaftler zum Künstler.
Wenn zwischen KünstlerInnen Wahlverwandtschaften bestehen, dann zählt das Experiment, Individuelles und Kollektives ins Gleichgewicht zu bringen, ohne die dynamische Spannung aufzulösen oder gar in Statik zu erstarren. Das intellektuelle Backstage bilden dabei die Kunst- und Kulturgeschichte sowie eigene künstlerische Betrachtungsweisen. Im Team definieren sich zwischenmenschliche Beziehungen neu, die Sehnsucht nach Ganzheitlichkeit, nach Empathie und Zerstreuung gewinnt an Kraft.
Die Ausstellung “Get Together. Kunst als Teamwork” beleuchtet Teams und Wahlverwandtschaften, navigiert im losen Plural zwischen Kunst und Leben. Die Beobachtung richtet sich auf Kunstteams, dabei kommen ihre Geschichten, Emotionen und Engagements zur…