Das Sammlerporträt
Reinhard Onnasch
Fragen: Ernst Busche
Reinhard Onnasch, 1939 in Görlitz geboren und in Kiel aufgewachsen, kam 1960 zum Studium der Betriebswirtschaft nach Berlin, wo er – im Hauptberuf Immobilienkaufmann – 1969 seine Galeristentätigkeit begann. 1971 verlagerte er seine kunsthändlerischen Aktivitäten nach Köln und schloß im folgenden Jahr die Berliner Galerie. 1973 eröffnete er die New Yorker Dependance, die er, ebenso wie die Kölner Galerie, 1975 wieder zumachte. Mengenmäßige Schwerpunkte der Sammlung sind die Amerikaner George Segal, Bill Copley, Richard Serra und George Brecht, vor allem aber die Deutschen Erwin Heerich, Markus Lüpertz, Bernd Koberling, Gerhard Richter, Diter Rot und der Italiener Gianni Piacentino. Neben solchen Glanzstücken, wie Rauschenberg, Beuys, Hockney, Dine. Oldenburg, Wesselman, Warhol, Kienholz, Flavin, Morris Louis, Stella, Rothko und Manzoni enthält die Sammlung darüberhinaus einen guten Querschnitt dessen, was auf dem internationalen Kunstmarkt gut und teuer ist: von Twombly über Ruscha, Hanson, Graham, Spoerri, Wewer-ka, Polke, Boltanski, Panamarenko, Naumann und Le Witt bis zu Noland, Riley, Mack etc. etc. Jüngste Ankäufe sind ein Robert Mangold, ein Richard Long und, als neues Haupt- und Staatsstück, das Kienholz-Environment ROXY’S. Ein großer Teil der Sammlung, aus der etwa 27 Werke als ständige Leihgabe an die Berliner Nationalgalerie gegeben werden, ist zur Zeit in Berlin ausgestellt.
Kunstforum: Herr Onnasch, als vorige Woche in der Nationalgalerie die Ausstellung Ihrer Sammlung eröffnet wurde, machten Sie ein bißchen den Eindruck eines glücklichen Jungen, der nun endlich zu Weihnachten die langersehnte Eisenbahn geschenkt bekommen hat. Trifft sich diese Beobachtung mit Ihren eigenen Empfinden?
Onnasch: Das ist vielleicht etwas…