Florian Hüttner
Till Krause: Obwohl du die Gegenden, in denen deine Gärten sein sollen, noch nicht näher bedacht hast und du deine Ausstellung “Lose Gedanken” nennst, ist in deiner Ausstellung ja doch ein Ablauf und etwas wie eine Einheit entstanden. Erst kommt man durch die Randgebiete oder Vororte, wo es waldig ist, dann hat man das Gefühl, analog zum Charakter der Ausstellungsräumlichkeiten Richtung Zentrum zu gelangen, wo alles enger, künstlicher, gepflegter, persönlicher und auch intimer wird. Es ist ein sehr schöner, stiller Gang durch einen Park!
Florian Hüttner: Darauf läuft es ja auch hinaus. Nur der durchgehende Gang ist einfach noch nicht da, z.B. vom Wacholderhain zum Obstgarten. Das ganze Projekt ist so angelegt, daß es sich entwickeln kann. Daß alles Mögliche passieren könnte. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Es ist klar, daß man von da nach dort kommt, aber dazwischen geht man durch die Leere. Anders ausgedrückt: Es fehlen immer ein paar Meter. Wie im Vollrausch. Da gibt es auch bestimmte Bilder, an die man sich genau erinnern kann – Blitzlichter – was dazwischen liegt, ist total weg.
Ich möchte dich gern nach einem Grundgedanken fragen: Wozu sind deine Gärten da?
Einmal sicher für ein Schönheitsempfinden und zum Genuß. Mit Genuß meine ich, bestimmte Zustände zu erfahren. Der Park sollte einen in Befindlichkeiten versetzen. Das Erlebnis z.B. eines fiesen Spaliergartens. Daß man sich vielleicht fürchtet, daß man schaudert, daß man lachen muß, daß der Garten einen befremdet. Oder das Erlebnis, das sich einstellt, wenn man an so einer Grenzsituation steht zwischen dichten und…