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Magazin: Publikationen · von Michael Hauffen · S. 498 - 498
Magazin: Publikationen , 1998

Gesetze der Form

Wie Grenzziehungen zu bewerten sind, ist eine Frage, die sich immer erst stellt, nachdem schon Grenzen gezogen wurden. Fällt die Bewertung negativ aus, ist das eine weitere Grenzziehung. Allerdings könnte so eine Grenzziehung implizieren eine andere aufzuheben. Beispielsweise ist die Kunst für manche ein Bereich, der sich aus der Gesamtheit menschlicher Praxis ausgrenzt, um von dort aus an der Aufhebung naturwüchsiger Aufteilungen zu arbeiten.

Wenn also nicht der Fall eintritt, daß sich der Bereich der Kunst immer mehr abgrenzt und etwa in Richtung Kulturdesign immer enger begrenzt operiert, kann sein Rahmen hemmungslos einen Bezug zu allen möglichen Dingen wie Natur, Flaschentrocknern, Videotechnik oder Mathematik herstellen. Und auch von diesen neuen Feldern aus, die dann im Bereich der Kunst einen Subbereich definieren würden, mit speziellen Verbindungen zu anderen Bereichen, könnten wieder neue Gebiete angepeilt werden, die ebenfalls …

Für die Mathematik, die hier vorgestellt werden soll, ist das Vereinfachen auch kompliziertester Verschachtelungen dieser Art fast ein Kinderspiel. “Gesetze der Form, Laws of Form”, lautet der Titel einer auf den ersten Blick äußerst simplen Arithmetik. Deren theoretisches Konzept kann sogar für sich verbuchen, im Bereich der Kunst nicht ganz unbekannt zu sein. Der Soziologe Niklas Luhmann hat nämlich für seine einschlägig bekannte Systemtheorie an zentraler Stelle Begriffe verwendet, die dem berüchtigten Buch von George Spencer-Brown entstammen.

Obwohl sich die Übersetzung des englischen Originaltextes über 30 Jahre lang immer wieder verzögert hat, kann man nicht behaupten, die Theorie sei bereits veraltet. Im Gegenteil stellt sie die Boolsche Algebra – auf deren Basis (Laws of…

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