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Report: Medien · von Dieter Daniels · S. 198 - 205
Report: Medien , 1985

Dieter Daniels
Geschichte und Geschichten

Tendenzen der italienischen Video – Kunst der 80er Jahre

Über die aktuelle Entwicklung des Video-Bereichs in Italien ist bisher nur wenig ins Ausland gedrungen. Auf großen Festivals sind oft nur einige wenige italienische Bänder zu sehen, kaum ein Vertrieb außerhalb Italiens hat auch italienische Künstler in seinem Programm. Im Rahmen der Veranstaltung “Video ottanta cinque”, die von Axel Brand, Friedemann Maisch und Maurizio Martinelli organisiert wurde und im Kölner Kunstverein stattfand (13. 9. – 22. 9. 1985), wurde eine Retrospektive über fünf Jahre Video-Kunst in Italien gezeigt und hiermit ein Ansatz zur Behebung des Informationsdefizits geschaffen. Die Ursachen für dieses Defizit liegen wesentlich in der Situation in Italien selbst. Im Vergleich etwa zu den Niederlanden, wo schon vor Jahren vielfältige Aktivitäten in diesem Bereich entstanden sind, oder auch zur Bundesrepublik Deutschland, wo seit den 70er Jahren durch eine kontinuierliche Arbeit mit dem Medium eine Reihe von Künstlern internationale Anerkennung erreicht haben, war Italien für Video-Kunst lange ein »Entwicklungsland«. In Zukunft verspricht sich einiges zu ändern, denn in Italien hat in letzter Zeit geradezu ein Video-Boom eingesetzt. Der Schwerpunkt liegt hierbei wie in den meisten Bereichen aktueller Kultur in Norditalien, das wirtschaftliche und soziale Nord-Süd-Gefälle macht sich auch hier bemerkbar. Jedoch auch Bari hat schon seine Video-Bar mit kulturellem Touch namens »Video-Gusto«, und sogar in Sizilien, für nord-italienische Kulturarroganz eher ein Teil Afrikas als Europas, haben Video-Veranstaltungen stattgefunden. Der Aufbruch der letzten Zeit wurde unter anderem dadurch unterstützt, daß die in der Mehrzahl kommunistisch regierten Städte Norditaliens sich…


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