Ulli Moser
Gerwald Rockenschaub
Villa Arson, Galerie Carée, Nizza, 4.4. – 11.5.1992
Mit der Einzelausstellung Gerwald Rockenschaubs setzt die Villa Arson eine Präsentationsreihe fort, die sich laut Eigendefinition der “Wiener Szene” widmet. Vorgestellt wurden bis dato Heinrich Dunst, Mathis Esterhazy, Willi Kopf, Franz West und Heino Zobernig.
Die Galerie Carée, der Ausstellungsraum des ausgedehnten Kunstakademie-Areals, ist durch einen Park zu erreichen. Vorbei an Kastanienbäumen und Palmen nähert man sich dem von Gropius-Schüler Michel Marot adaptierten Gebäude. Man betritt zuerst eine langgestreckte, von Betonpfeilern, Treppen und Rampen optisch dominierte Aula. Von dort ist der Ausstellungsraum durch eine breite Schiebetür zu erreichen.
Im Fall Rockenschaub ist von außen, frontal vor dem Eingang zur Ausstellungshalle stehend, zuerst einmal ein leerer Raumteil mit mehr oder weniger typischen Kennzeichen eines Ausstellungsortes sichtbar. Weiße Wände, einige Licht-Spots. Geht man dem Pfeil auf dem Hinweisschild “Gerwald Rockenschaub” nach und tritt man über die “Schwelle”, sucht man immer noch fürs erste nach der dem Ort entsprechenden und ebenso erwarteten Kunst.
Zu sehen ist dann eine brücken- oder auch stegähnliche Konstruktion mit Baugerüstcharakter aus verschraubten Metallrohren, die im rechten Winkel zum Eingang plaziert ist und die Halle von einer Seitenwand zur gegenüberliegenden als offene Grenze in zwei Bereiche, ein Davor und ein Dahinter, trennt. An jedem Ende der Konstruktion befindet sich im rechten Winkel zum “Steg” entlang der Seitenwand eine Treppe, über die derselbe bestiegen bzw. verlassen werden kann. Diese Auf- bzw. Abgänge fungieren auch als Verbindung zwischen den beiden Raumteilen, insofern eine Treppe von der dem Eingang zugewandten Seite begehbar ist, während die…