Heinz-Norbert Jocks
Gerhard Hoehme
Bildkontakte
Kunsthalle, Düsseldorf, 23.9. – 12.11.2000
Gerhard Hoehme, seit seinem Tod im Jahre 1989 ist es ruhig um ihn geworden. Ja, so still, dass es schon unheimlich anmutet. Nirgends auch nur die Spur einer wirklich einsetzenden Renaissance. Auch kein beiläufiges Sich-auf-Ihn-Berufen und erst recht kein ihn wieder in die Diskussion einbeziehender Aktualisierungsversuch, der das Unabgegoltene seiner Kunstproduktion, also das inspiziert, was sich davon produktiv weitertreiben lässt. Nur hin und wieder sein verlorenes, manchmal auffälliges Dabeisein in Gruppenausstellungen, in denen man noch einmal, bisher vergeblich den legendären Kollektivgeist informeller Malerei beschwört. Auch kein eigentlicher Diskurs um sein ausgetüfteltes Konzept von Malerei, welches die Gemüter einst erhitzte. Es scheint, als wäre die Zeit über ihn hinweg gefegt und als hätte uns seine Kunst nicht mehr allzu viel zu sagen. Zwar ist Insidern sein Name durchaus noch geläufig und seine Kunst noch durchaus in Erinnerung. Doch stiegen nicht er, sondern Sigmar Polke und Anselm Kiefer, seine ehemaligen Schüler, in den Olymp der Weltkunst auf.
Die letzte profunde Werkschau, die die Energie der Farbe thematisierte, fand vor zwei Jahren im Bonner Kunstmuseum statt. Angesichts dieser schrecklichen Verstummung und Gleichgültigkeit, die das Werk quasi ins Archiv der Vergangenheit verschwinden lässt, ist man fast geneigt, die Frage aufzuwerfen, wer Hoehme war. Was er beabsichtigte? Wohin es ihn drängte? Was er sich von der Malerei versprach? Und: Was er uns mitteilen wollte? Er, der mit dem Bild auch die Art der Rezeption befragte, beschritt ja weiß Gott recht eigenwillige, die Richtungen wechselnde Wege, die sich nicht…