Georgien
Vajiko Chachkhiani
Living Dog Among Dead Lions
Kommissarin Ana Riaboshenko, Ministerium für Kultur und Denkmalschutz Georgien
Kurator: Julian Heynen Ort: Arsenale
Nach seinem Studium in Amsterdam zog der 1985 in Tiflis geborene Vajiko Chachkhiani nach Berlin und studierte bei Gregor Schneider. Aus Berlin kommt auch der Kurator Julian Heynen, gemeinsam bewarben sie sich bei der offenen Ausschreibung für den Venedig-Beitrag Georgiens. „Es war reizvoll, wieder etwas in Venedig zu machen unter ganz anderen, bescheideneren Bedingungen“, erzählt Heynen, der 2003 und 2005 den Deutschen Pavillon kuratierte. Wie in Albanien fiel auch hier erst Ende Dezember die Entscheidung, dem Künstler blieben nur vier Monate Zeit, sein Projekt umzusetzen. Jetzt steht in der Halle im Arsenale ein altes Haus, in dem es regnet. Heynen: „In Georgien gibt es viele dieser typischen, rund einhundert Jahre alten Holzhäuser, aber erst Ende Januar hatte Chachkhiani dieses gefunden. Es gefiel ihm und war bereits verlassen. Er konnte es erwerben. Dann wurde es von zwei Zimmerleuten auseinander genommen, in Tiflis in einer aufgelassenen Fabrikhalle wieder aufgebaut und hat dann das Regensystem bekommen. Schließlich wurde es wieder abgebaut, die 10 Tonnen Material nach Venedig verschickt und hier wieder aufgebaut.“ Für die Auswahl des Hauses war die verglaste Veranda ausschlaggebend, in der jetzt – wie auch in dem Wohnraum dahinter – ein permanenter Regen das Haus in eine metaphorische Verdichtung für Lebensbedingungen bzw. traumatische Ereignisse und deren Folgen verwandelt. Darauf verweist auch der Titel, „eine Paraphrase aus der Bibel, dem Buch der Prediger. Es geht darin um…