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Ausstellungen: Zürich · von Dora Imhof · S. 368 - 370
Ausstellungen: Zürich , 2004

DORA IMHOF
Georgia O’Keeffe

Kunsthaus Zürich, 24.10.2003 – 1.2.2004

Im Original sind die Bilder Georgia O’Keeffes in Europa selten zu sehen. Kein europäisches Museum hat je ein Werk von ihr erworben, nur in Gruppenausstellungen wurden manchmal einzelne ihrer Bilder gezeigt, etwa 1997 im Kunsthaus Zürich in der Ausstellung “Birth of the Cool”, die wie diese Retrospektive von Bice Curiger kuratiert wurde.

Trotzdem sind die Bilder der amerikanischen Künstlerin, die 1887 geboren wurde und 1986 fast hundertjährig starb, bekannt: Ihre Close-ups von stilisierten prallen Blumen in kühlen Pastellfarben – dekorativ und mit suggestiven sexuellen Konnotationen – sind beliebte Vorlagen für Poster und Postkarten. Auch das Aussehen der Malerin selbst ist nicht unbekannt. Alfred Stieglitz, der amerikanische Fotograf, Herausgeber der Zeitschrift “Camera Works”, Galerist für Avantgardekunst und O’Keeffes Liebhaber und späterer Ehemann machte in den zehner und zwanziger Jahren Hunderte von Porträts und Aktaufnahmen der attraktiven jungen Künstlerin. Spätere Aufnahmen zeigen die nun in New Mexiko lebende Malerin als herbe Prärie-Schönheit mit schwarzem Hut und streng zurückgekämmten grau-schwarzem Haar, schwarzem Mantel und weißer Bluse. Obwohl sich O’Keeffe, im Gegensatz zu einer anderen zur Ikone gewordene Künstlerin des 20. Jahrhundert, Frida Kahlo, selbst nie ins Bild setzte, scheinen auch ihr Werk und Person in der Rezeption kaum trennbar.

Wohl nicht nur für die Besucher, die mit diesem Vorwissen in die Ausstellung kommen, ist die Zürcher Schau eine Entdeckung. Die 74 Werke der Künstlerin sind hier nota bene nur für diesen Ort versammelt und nicht etwa für eine Wanderausstellung. Georgia O’Keeffe wuchs auf einer Farm in Wisconsin auf…


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