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Ausstellungen: Hydra · von Heinz-Norbert Jocks · S. 262 - 264
Ausstellungen: Hydra ,

Hydra
George Condo

The Mad and the Lonely
Deste Foundation, Slaughterhouse 18.06.– 31.10.2024

von Heinz-Norbert Jocks

Hydra ist ein mythischer Ort von beseelender Schönheit, der seit den 1940er Jahren ein beliebtes Sommerdomizil sowohl griechischer als auch ausländischer Künstler*innen ist. Henry Miller beschrieb ihn als eine aus einem kahlen Felsen bestehende Insel mit einer makellosen, in Form eines Amphitheaters um den Hafen herum ansteigenden Stadt aus kubistisch angeordneten, weißen Häusern.

Seit 2008 nutzt die 1983 in Athen gegründete DESTE Foundation des griechisch-zypriotischen Sammlers Dakis Joannou ein ehemaliges, auf einem steilen Felsabhang am Rande des Meeres errichtetes Schlachthaus mit vergitterten Ställen, in denen einst das Vieh vor seinem Tod gehalten wurde, als Projektraum für die diversesten Ausstellungen arrivierter Künstler*innen. Auf diesem dreht sich schon von Weitem sichtbar Jeff Koons Sonne, ein Überbleibsel seiner Installation vor zwei Jahren, wie ein Wahrzeichen.

Alle Jahre wieder zur Sommerzeit trifft sich hier die Crème de la Crème der internationalen Kunstwelt zur Vernissage mit kaltem Buffet, während die untergehende Sonne ihr prächtiges Farbspiel am Himmel über dem Meer entfaltet. Von dem Slaughterhouse, so der beibehaltene Name des Ausstellungsraums, geht es nach der Eröffnung hinunter in den Hafen, vorbei an der Yacht namens Guilty des Sammlers, für deren Bemalung sich Koons von der britischen Marine-Camouflage Razzle Dazzle aus dem Ersten Weltkrieg inspirieren ließ, zu der Piratenbar. Dort wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Der Charme des steinernen Ortes auf der Klippe liegt darin, dass er fast so belassen wurde, wie er zu Schlachtzeiten benutzt wurde. Er ist alles andere, nur kein White Cube…

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von Heinz-Norbert Jocks

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