Christian Huther
Generationenwechsel
Frankfurts neuer Kunstvereins-Chef
Generationenwechsel im Frankfurter Kunstverein: Der 33jährige Nicolaus Schafhausen, derzeit Leiter des Künstlerhauses Stuttgart, wird neuer Direktor in der Mainmetropole. Er löst Anfang 1999 den 54jährigen Peter Weiermair ab, der seit Jahresbeginn das Salzburger Rupertinum leitet, nur noch übergangsweise den Kunstverein und das für dieses Jahr abgesteckte Programm betreut. Schafhausen bleibt also noch einige Zeit in Stuttgart, wird aber wohl ab Juni das Programm für Frankfurt weiterentwickeln. Weiermair, seit 1980 Kunstvereins-Chef, ging nicht nur wegen der unbefriedigenden Situation in der Mainmetropole. Ihn reizte auch die Position am Rupertinum, eines Museums für zeitgenössische Kunst, das besonders die von Weiermair geförderten Medien Fotografie und Zeichnung vertritt (KUNSTFORUM Band 139, S. 481 f.).
Der Vorstand des Kunstvereins hat sich am 14. Februar einstimmig, so heißt es in einer Mitteilung, für Schafhausen aus einem Kreis von 56 Bewerbern – von denen fünf in die engere Wahl gekommen waren – entschieden und damit auch ganz bewußt einen Generationenwechsel vollzogen, der oft von Mitgliedern angemahnt worden war. Von einer jüngeren Führung erhofft man sich nicht nur die Auseinandersetzung mit anderen Themen, sondern auch ein lebhafteres Forum für mehr Führungen, Vorträge und Reisen. Doch mit der Wahl eines jungen Direktors machte man auch aus der Not eine Tugend, sprangen doch angesichts der miserablen Frankfurter Haushaltslage einige renommierte, aber etwa ein Jahrzehnt ältere Bewerber relativ früh wieder ab.
Nicolaus Schafhausen, so die Mitteilung des Kunstvereins, stamme aus einer Düsseldorfer und sehr kunstinteressierten Familie, sei als Künstler ausgewiesen, habe Kunstgeschichte und Philosophie studiert, unterrichte am Goldsmith College in…