Michael Stoeber
Generation X:
Werke der Sammlung
Kunstmuseum Wolfsburg, 8.7.2005 – 15.1.2006
Generation X”, mit diesem Begriff bezeichnete der amerikanische Autor Douglas Coupland in seinem gleichnamigen Buch “die erste amerikanische Absteigergeneration”. Der Roman mit seinen “Geschichten für eine immer schneller werdende Kultur” – so der Untertitel – erschien im Herbst 1991 in den USA und wurde rasch Kult, auch bei uns. Es geht in ihm um die zwischen 1960 und 1970 Geborenen, die Nach-Baby-Boomer, die weder mit der Aussteiger-Mentalität der Hippies, noch mit der Aufsteiger-Ambition der Yuppies etwas anzufangen wissen. Die wirtschaftlichen Eckdaten haben sich inzwischen so dramatisch verändert, dass weder komfortables Zuschauen, noch erfolgreiches Mitmachen mehr gesellschaftlich gewiss sind. In dieser Situation blicken Couplands “Generation X”-Helden, Andy, Dag und Claire, mit illusionslosem Fatalismus und kritischer Ironie auf die von ihren Eltern ererbte Welt. Und weil, was sie sehen, ihnen nicht besonders gefällt, werden sie zu Schwimmern gegen den Strom von Konsum- und Karrieresucht, zu “Bohemiens im Zeitalter der Postmoderne”. Sie ziehen sich aus der Metropole zurück und gehen nach Palm Springs an den Rand der Wüste. Dort bestreiten sie ihren Lebensunterhalt mit McJobs – in der Begrifflichkeit des Twenty-something Jargons, den Couplands Buch ausgiebig zitiert und erläutert, “niedrig dotierte Jobs mit wenig Prestige, wenig Würde, wenig Nutzen und ohne Zukunft im Dienstleistungsbereich” – und erzählen einander Geschichten. Witzige, phantasievolle und zugleich entlarvende Attacken gegen eine ernüchternde Gegenwart, mit der sie sich immer weniger befreunden und in der sie sich immer weniger einrichten mögen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nannte Couplands Roman ein…