Geldmacher-Mariotti
Klaus Geldmacher (geb. 1940 in Frankfurt am Main) und Francesco “Pancho” Mariotti (geb. 1943 in Bern) realisierten 1968 für die 4. documenta eine gigantische “Kommunikationsplastik”, die unter ihrer Leitung aus der Zusammenarbeit vieler entstanden war und die Passanten aktivieren sollte. Alsdann gingen die beiden Künstler auseinander, um 18 Jahre später, mittlerweile an einem kurioserweise ganz ähnlichen Ort angekommen, wieder zusammenzufinden. Seit 1986 haben die beiden eine ganze Reihe von Kollektivwerken geschaffen. Kunstkritiker und Museumsmann Peter Killer unterhielt sich mit Geldmacher und Mariotti in den Werkhallen von Amsler & Frey in Schinznach-Dorf (Schweiz). Zu zweit, weil das für sie einen Gewinn an Freude und Einsicht bedeutet, arbeiten Geldmacher-Mariotti dort an ihrem nächsten großen Werk: einem Glühwürmchen-Monument. In der Dokumentation zu diesem Projekt wird an vorderster Argumentationsfront der italienische Schriftsteller und Filmemacher Pier Paolo Pasolini zitiert: “Anfang der sechziger Jahre begannen aufgrund der Luftverschmutzung und, vor allem auf dem Land, aufgrund der Verschmutzung des Wassers (der blauen Flüsse und der klaren Bäche) die Glühwürmchen zu verschwinden. Eine Entwicklung, die mit blitzartiger Geschwindigkeit vor sich ging. Ein paar Jahre später gab es die Glühwürmchen nicht mehr. Heute sind sie nur eine schmerzliche Erinnerung an die Vergangenheit, und wer von den Älteren diese Erinnerung noch hat, kann in der heutigen Jugend nicht mehr seine eigene Jugend erkennen und hat daher auch nichts mehr, dem er so schön wie einst nachtrauern könnte. Dieses ‘Etwas’, das vor etwa zehn Jahren geschah, werde ich also im Folgenden ‘das Verschwinden der Glühwürmchen’ nennen.”
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P.K.: Zusammenarbeiten? Wie muß man sich…