Hans–Jürgen Hafner
GeldLust: ModellBanking
Kunsthalle Tirol, 28.4. – 8.7.2001
Kunst kostet! – Diese simple Binsenweisheit verkündet der Text auf einer Plakatarbeit Christian Jankowskis: “Man kann Tempel in Griechenland nur bauen, wenn man sie auch bezahlen kann…” Und deswegen steht am Anfang des Ausstellungsprojektes “GeldLust: ModellBanking” in der Kunsthalle Tirol in Hall ein banaler Deal. Daran beteiligt waren der Kurator, Hubert Salden, und die Bank für Tirol und Voralberg (BTV) mit Sitz in Innsbruck; die Konditionen: Für die Teilfinanzierung der aktuellen Ausstellung würde die Kunsthalle den Rahmen zur Präsentation der Architekturausschreibung für das geplante BTV-StadtForum mit Modellen und Plan-Konvoluten bieten. Das Ergebnis, die resultierende Ausstellung, vereinigt nun die Wettbewerbsdokumentation mit einer Schau zeitgenössischer künstlerischer Positionen zum Thema ,Geld’ und den Schnittstellen Markt, Macht und Lust.
Durch das erweiterte Sponsoring-Konzept verändern sich die Rahmenbedingungen, und so greift die Ausstellung auch auf andere Levels über: z. B. einen vergrößerten Rezipientenkreis für den Architekturwettbewerb genauso wie für die Schau, auf das Wechselspiel von Kunst und Architektur oder die Position des Kurators, dessen Situation vor Ort alles andere als problemlos ist.
Jankowskis groß dimensioniertes Transparent, übrigens Teil einer größeren auf einer Umfrage basierenden Arbeit, dominiert, frei in den linken Flügel der Ausstellungshalle gespannt, den Parcours und nimmt im Rahmen der skizzierten Situation natürlich eine Art Schlüsselstellung ein. Doch erklärt sich daraus des Weiteren eine thematische Basis der Schau. Mit dem rotzigen Agit-Prop-Stil des Plakats korrespondieren zwei weitere Arbeiten: Eine Hülle aus geschredderten Schilling-Noten umkleidet die zentrale Säule der Halle. Mit entwerteten Millionen kreiert Franz Gratwohl eine monetäre Stütze, “Lots…