Peter Funken
GegenwartEwigkeit
»Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit«
Eine Ausstellung zum 90. Deutschen Katholikentag Martin-Gropius-Bau, 7.4. – 24.6.1990
Vor zehn Jahren organisierte Wieland Schmied in der Orangerie von Schloß Charlottenburg die Ausstellung “Zeichen des Glaubens -Geist der Avantgarde” und dokumentierte an über 200 Kunstwerken, die zwischen 1890 und 1980 entstanden waren, die Bedeutung der christlichen Religion und des Spirituellen für die moderne Kunst.
Anläßlich des 90. Katholikentages, der im Mai in Berlin stattfand, wollten Wieland Schmied und Co-Kurator Jürgen Schilling an dieses Ausstellungsprojekt anknüpfen und es bis in die Gegenwart fortsetzen. Mit finanzieller Unterstützung des Berliner Senats und der Hilfe der christlichen Guardini-Stiftung entstand im MartinGropius-Bau die Ausstellung “GegenwartEwigkeit” – ein Mammutprojekt, das an die 300 Bilder und Skulpturen von rund 60 Künstlern zeigte. Bis auf wenige Ausnahmen entstanden alle Exponate nach 1980. Erklärtes Ziel der Ausstellung war es, den “Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit” nachzugehen. Hätte man dies nicht gewußt, so wäre man nicht unbedingt darauf gekommen.
In seinem Katalogtext schreibt Wieland Schmied, daß “der gemeinsame Nenner, den der Titel suggeriert”, auf Bilder ziele, “in denen das Moment der Zeit in irgendeiner Form reflektiert wird, in denen das Durchsichtigwerden eines gegenwärtigen Augenblicks erlebt wird, indem das konkret Erscheinende über sich selbst hinausweist auf etwas ‘Transzendentes”‘ (Kat. S. 15 f.).
Dies ist eigentlich aber das Merkmal jeder wirklichen Kunst, deren Ziel nur darin bestehen kann, Grenzen zu markieren, aufzuheben und zu überschreiten. Von daher ist das zentrale Thema der Kunst letztlich das Scheitern und der Tod. Dagegen hat der christliche
Glaube…