GEGENSEITIGER KOMMENTAR
Thomas Wulffen im Gespräch mit Julian Heynen, dem Kurator des Deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig 2005
Das Eiscafé Ristorante Venezia befindet sich im Zentrum der Stadt Berlin, am Alexanderplatz, aber eben nicht auf dem Alexanderplatz. Zumindest hatte das Cafe den richtigen Namen für die Verkündigung der Künstler, die als offizielle Vertreter Deutschlands an der kommenden Kunstbiennale in Venedig teilnehmen werden. Der zuständige Kurator Julian Heynen konnte mit einer Zusammenstellung überzeugen, die einige Pressevertreter, nachdem sie den Ort endlich gefunden hatten, etwas konsterniert zurückließ. Mit Thomas Scheibitz ließ sich noch ein Werk verbinden, aber wer oder was ist Tino Sehgal? Das Rätselraten wird anhalten, zumindest für die, die noch keine Arbeit von ihm gesehen haben. Wobei die Rede von einer Arbeit schon fast irreführend ist, denn es handelt sich eher um Prozesse, die aufgeführt, dargestellt oder vorgeführt werden. Die Neugier ist erweckt, insbesondere auf die Koordination des bildnerischen und plastischen Werkes von Thomas Scheibitz mit dem Vorgehen von Tino Sehgal. Die den Künstler vertretende Galerie wies die Frage nach einem Bild empört zurück. Da müssen sowohl der Galerist als auch der Künstler in nächster Zeit viel Standfähigkeit beweisen. Gut, dass Thomas Scheibitz etwas zeigen kann. Nach der Pressekonferenz entspannte sich die Situation und es gab Gelegenheit ein Gespräch zwischen Thomas Wulffen und Julian Heynen.
Ihre Auswahl fiel auf die Künstler Thomas Scheibitz und Tino Sehgal, beide mit den gleichen Initialen. Die Zusammenstellung ist überraschend. Man könnte davon sprechen, dass das Werk von Scheibitz das Werk von Sehgal kommentiert und umgekehrt. Das…