Hans-Jürgen Hafner
Gedi Sibony / Josh Smith
»Gute Kunst, böse Gesten«
Harris Lieberman, New York, 15.4. – 6.5.2006
Schaut hübsch aus: diese Fensternischen so verstellt mit sparsam eher bekritzelten als bemalten Leinwänden, dazu Papp-Platten, die mehr schlecht als recht mit einer weißen Farbschlicht überzogen sind. Und auch, was sonst noch in den luftigen Galerieräumen (mit enormer Deckenhöhe) so zusammen arrangiert ist: allerhand lapidar hergerichtete Leinwandformate, Boden- und WandarInstallationsansicht Gedi Sibony / Josh Smith, Harris Lieberman, Installation mit Arbeiten von Gedi Sibony und Josh Smith, 2006, verschiedene Materialien beiten aus poveren Materialien wie Teppich und Plastikfolie samt einer Kleinigkeit Lack aus der Sprühdose, ein paar Manipulationen der Ausstellungsarchitektur. Dabei korrespondiert das gesamte Arrangement lose, ohne die jeweilige künstlerische Spezifik, den bildhauerischen Ansatz von Gedi Sibony (Jg. 1973) mit deutlichem Hang hin zum Installativen bzw. das Malereikonzept von Josh Smith (Jg. 1976) zu unterminieren. Im Gegenteil; diese lockere Korrespondenz der beiden Ansätze erzeugt sogar erst den Eindruck einer übers Formale hinausgehenden Schlüssigkeit der Schau, legt eine Art stillschweigend vereinbartes Programm nahe.
Tatsächlich arbeiten sich die beiden New Yorker Künstler gerade auf der Ebene zu, wo aus den jeweils individuellen Looks so etwas wie Bedeutung entsteht und zwar deshalb, weil sie vom selben Pool akademisierter Wichtigkeitsgaranten profitieren.
Smith, wie gesagt, malt. Er malt, kritzelt, kombiniert seinen Namen auf Leinwand, Textil, Spanplatten, ergeht sich in endlosen Variationen zum Thema ‚Signatur’ als Gegenstand einer (medial) frei verstandenen und demonstrativ nachlässig gehandhabten Malerei. In seinen Bildern verhandelt er technische und mediale Fragestellungen (z. B. als combine painting…