Amine Hasse
Geburtstagsfeiern
Delacroix zum 200., Gauguin zum 150., Magritte zum 100. Geburtstag
Was dem Sommer 1997 die documenta, die Skulpturen-Schau in Münster und die Biennale von Venedig waren, das waren diesem Sommer die Geburtstagsfeiern: Eugène Delacroix, am 26. April 1798 geboren, wurde in Frankreich mit einem Dutzend Ausstellungen bedacht. Sein Landsmann Paul Gauguin, am 6. Juni 1848 geboren, wurde in Deutschland geehrt, in Stuttgart und in Essen. Und der Belgier René Magritte, am 21. November 1898 geboren, war mit einer üppigen Bilderauswahl in Brüssel präsent. Pflichtübungen, wie sie auch jedes konventionelle Feuilleton immer noch exerziert? Oder Anlässe zu Neubewertungen, neuen Blickrichtungen, zur Vorlage neuer Forschungsergebnisse? Für die drei Geburtstage trifft wohl weder das eine, noch das andere ausschließlich zu. Vielmehr ging es jedes Mal um die Kombination einiger der klassischen Elemente von Geburtstagsfeiern: Freude am Feiern, Versuche, originell zu sein – vor allem aber der Wunsch, möglichst viele Gäste zu beglücken.
Was bei Magritte und auch bei der Essener Gauguin-Schau die Anzahl der ausgestellten Werke war, das war in Frankreich bei Delacroix die Vielzahl der Präsentationen. Dabei gab es unterschiedlich originelle Ansätze, wobei der des Museums von Rouen besonders hervorzuheben ist. Genauso wie die Stuttgarter Gauguin-Ausstellung in ihrer Konzentration größere intellektuelle und visuelle Freuden bereithielt als die Essener.
Delacroix
Delacroix u.a. im Museum Rouen (4. April bis 15. Juli), Musée Condé, Schloß Chantilly (8. April bis 20. Juli), in Paris im Grand Palais (10. April bis 20. Juli). in der Bibliothèque Nationale, Rue de Richelieu, (7. April bis 12. Juli), im Musée Eugène Delacroix,…