Transzendentale Übereinkünfte
GARY STEPHAN
VON TRICIA COLLINS UND RICHARD MILAZZO
1. Teilhabe und Entfremdung
– Die Idee einer ontologischen “Teilhabe” läßt sich außer in naturalistischer Hinsicht nicht direkt aus Stephans Arbeit ableiten.
– Du meinst die Idee, daß wir prinzipiell am Dasein teilhaben, aber gleichzeitig doch isoliert sind.
– Ja. Ich meine, daß wir mit der Realität durch unsere Wahrnehmungen verknüpft sind, daß wir aber gleichzeitig durch sie isoliert werden, gerade, indem wir wahrnehmen, wozu noch zusätzlich weitere Faktoren beitragen.
– Du beziehst dich jetzt auf die Wechselwirkung der Wahrnehmung, die sich so offenkundig in Stephans Arbeit ausdrückt, die uns zuerst in die tiefe Leere der Subjektivität zurückwirft und uns dann in seine Objektivierung nach vorn stößt.
– Laß es uns so ausdrücken: daß wir auf jeden Fall durch die Objektivierung der Grundformen isoliert werden, und daß wir notwendigerweise am gesamten Spektrum des Nicht-Seins “teilhaben”, wenn das Subjekt sich im Gesellschaftlichen realisiert.
– Historisch betrachtet hat sich die Theorie des Schauspiels in der Tat zumindest unserer Denkweise, dem Konzept des Meta-Schauspiels, untergeordnet, so daß wir jetzt im Gegenzug den Menschen “hinter einer dicken gläsernen Wand” sehr bewußt betrachten, der die Welt von einem sicheren Ort aus beobachtet.
– Eine Welt, die mit dem Entfremdeten wie das Subjekt mit dem Nicht-Ich gleichgesetzt werden kann.
– Die Realisierung bringt in ihrer Negation das Entfremdete hervor, während der Betrachter, dessen Subjektivität durch das Nicht-Ich erzeugt wird, die Objektivierung umkehrt.
– Der erste Mensch (der hinter der gläsernen Wand) nimmt nach diesem Weltmodell am Schauspiel Anteil.
– Er erlebt die Faszination, die im Betrachten und…