Gary Rieveschl
Wenn es in der Kunst um das Leben geht, dann ist es sinnvoll, lebendige Ideen mit lebendigem Material umzusetzen.
In meiner Arbeit geht es darum, Formen zu finden, die für unsere Verbindung mit der natürlichen Ordnung stehen. Ich finde sie, indem ich Landschaftsskulpturen mache, sogenannte Lifeforms.
Lifeforms sind Bezugspunkte für den Austausch über die Ideen, für die sie stehen – Zeichen am Wegesrand, Bestrebungen, eine engere Verbundenheit mit der Erde zu erreichen.
So wie die menschliche Gesellschaft hat sich auch unser Wachstumsbegriff zunehmend von der Natur entfernt. Heute bezeichnet das Wort “Wachstum” einen politischen, technologischen oder ökonomischen Zustand. Dieses Mißverständnis beschleunigt unsere mißliche Lage. Falsch verstandenes und schlecht gemanagtes “Wachstum” stellt eine zunehmende Bedrohung unseres Planeten dar und verhindert, daß wir dazu beitragen, die Umwelt zu erhalten.
Wenn man nicht innerhalb des garantierten Kontextes von Galerie- und Museumsräumen, sondern an öffentlichen Orten Kunst macht, dann hat man Möglichkeiten und trägt Verantwortung, insbesondere, wenn man durch öffentliche Fördermittel finanziert wird. Die Aufstellung von Kunstwerken im öffentlichen Raum kann, wenn dies aus einem demokratischen Prozeß heraus geschieht, als nützliche Identitätssuche auf öffentlicher Ebene wirken. Wir können Kunst einsetzen, um auf eine Weise, an der wir alle Anteil nehmen können, Fragen zu stellen und zu beantworten, in denen es darum geht, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen.
Das Ziel öffentlicher Kunst liegt darin, daß es um die Menschen geht, an die sie sich wendet, und um die Räume, die sie besetzen.
Meine Erfahrung mit der Arbeit mit lebender Vegetation ist auf eigenartige Weise durchdrungen…