TOBIAS REHBERGER
Garten als Skulptur oder Garten meets Schneekanone
EIN GESPRÄCH VON BRIGITTE FRANZEN
Der Garten als Farbfeldmalerei
Brigitte Franzen: Wie kam es zu Deinem Garten auf der Manifesta 2 in Luxemburg und wie bist du auf das Gartenthema gestoßen?
Tobias Rehberger: Den konkreten Anlaß kann ich gar nicht genau sagen. Bei der Manifesta-Arbeit war das so, daß ja eigentlich der ganze Garten von dem Prouvé-Pavillon gehandelt hat. Der Glaspavillon lag direkt gegenüber, angedockt an das Museum. Jahrelang wußte man überhaupt nicht bzw. hatte vergessen, daß dieser Anbau von Jean Prouvé war – man wollte ihn sogar abreißen. Als man darauf stieß, daß das ein Prouvé war, wurde er plötzlich ganz heilig und es war natürlich nichts mehr mit abreißen. Von der Situation her, wie das dort ist mit den Terrassen und wie man über dieses Tal blickt und Leute auf dieser Terrasse stehen und eigentlich immer Richtung Tal gucken – dafür ist die Terrasse ja auch gebaut, daß man schön in die Landschaft hinuntergucken kann -, ging ich davon aus, daß es schön wäre, die Leute dazu zu bringen, den Pavillon anzuschauen. Der ist nämlich wirklich schön. Dadurch, daß die Straße dazwischen ist und man ihn, wenn man ganz nah dran ist, vom Gehweg aus auch nicht sieht, wollte ich etwas machen, was die Terrassensituation praktisch umkehrt: vom Blick in die Landschaft zum Blick auf den Pavillon. Die Gartenidee kam dann als Verbindung von Architektur und dieser Landschaft. Als eine Art Mittelding fand ich diesen Garten sinnvoll: Die Frage vom Verhältnis von Dekoration…