Dirk Schwarze
Gardar Eide Einarsson
»Power Has a Fragrance – Lust an Gewalt«
Kunsthalle Fridericianum, Kassel, 25.6. – 11.10.2011
Wir leben in einer geordneten Gesellschaft. Das Miteinander wird durch Regeln bestimmt. Wer sich nicht an sie hält, gerät mit den Hütern der Ordnung in Konflikt und muss lernen, mit der Androhung und Durchsetzung von Gewalt zu leben.
Was ist das aber für eine Macht, die für die Durchsetzung der Gewalt steht? Fürchten wir sie, oder liebäugeln wir mit ihr und finden sie gar verführerisch? Der in New York lebende Norweger Gardar Eide Einarsson (Jahrgang 1976) will das, wie der Titel seiner Ausstellung „Power Has a Fragrance“ nahelegt, nicht ausschließen: Macht kann durchaus einen Wohlgeruch ausströmen, sofern man nicht gerade ihr leidendes Opfer ist.
Einarssons Ausstellung, die nach einer Tour durch Skandinavien jetzt in Kassel die Kunsthalle Fridericianum erreicht hat, entführt in eine Welt, in der die Symbole der Macht die Besucher umstellen und in der genauso die Mittel des Widerstandes beschworen werden. Es ist so, als wäre unsere Wirklichkeit auf die Zeichen von Macht, Gewalt und Revolte reduziert worden.
Die Installation, die Einarsson in zwei Sälen des Fridericianums zeigt (parallel zu der Ausstellung „produced by migros“), besteht aus zahlreichen Einzelarbeiten, deren größter Teil in den Jahren 2010 und 2011 entstanden ist. Diese Bilder und Objekte gehören zu einem riesigen Fundus, aus dem sich der Künstler bedient, wenn eine Ausstellung zu gestalten ist. Das heißt: Auch bei einer Ausstellungstournee, wie sie Einarsson derzeit zu bestreiten hat, wird nicht eine fest umrissene Installation mit den immer…