Gallée & Strauss
Die gemeinsamen Arbeiten des in Wien lebenden jungen Künstlerpaares Ilia Gallée (geb. 1961) und Martin Strauss (geb. 1957) entstehen nicht als von vorneherein solcherart geplante, sondern immer eher beiläufig, etwa in Gesprächen beim Essen. Da wird z.B. die Idee des einen weitergespielt und verfolgt, auch vielleicht einer in Teilen schon realisierten Sache durch das Reden eine Wende gegeben, ein Eingriff zugedacht, der ihr eine zusätzliche Richtung verleiht, sie bereichert. Ihre Kooperation liegt so gesehen im konzeptuellen Bereich, wo, ausgehend mitunter von der blossen gegenseitigen Kritik, am Ende Vorstellungen beider paritätisch in das Projekt eingeflossen sind und sinnvoll dann eben nur von einem gemeinsamen gesprochen werken kann. Voraussetzung hierfür ist das Zusammenleben und -arbeiten, wo jeder der beiden täglich die Dinge des anderen im Vorbeigehen vor Augen hat. Da werden das Mitdenken und die Auseinandersetzung selbstverständlich. So wie das jeweils alleinige Arbeiten seine Selbstverständlichkeit hat, so wird das Überlagern eines gemeinsamen Interesses, die Stelle des sich entwickelnden gemeinsamen Vorgehens, wahrgenommen. Der Dialog, mit dem die Zusammarbeit beginnt, unterscheidet sich nach den Aussagen beider Künstler vom Entscheidungsprozess beim alleinigen Tun. Durch das Aussprechen und Verbalisieren des – vielleicht noch unpräzisen – Gedankens sei dessen schnellere Reinigung und Zuspitzung möglich. Diese dialogische Vorgehensweise sei auch insofern der Sache dienlich, als sie von Anfang an eine grössere Distanz zum Produkt und somit dessen Autonomie mit sich brächte. – Bei der Gemeinschaftarbeit “RULE” ist das Verhältnis Wort – Bild zentral. Eine Aluminiumplatte als Bildträger (Strauss) und eine, in einigem Abstand vorgelagerte Glasplatte als…