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Magazin: Galerien & Auktionshäuser · von Christian Huther · S. 486 - 486
Magazin: Galerien & Auktionshäuser , 1996

Christian Huther
Galeristen gegen Institutsleiter

Im Frankfurter Kunstbetrieb knirscht es

Das Grummeln von einer ungesunden Monopolstellung ist schon seit einigen Jahren zu hören, aber es kam immer nur von einzelnen Galeristen, von denen einige wiederum bald ihre Zelte in der Mainmetropole abbrachen. Doch nun hat sich der geballte Unmut der Frankfurter Galeristen über die Institutsleiter Jean-Christophe Ammann und Kasper König entladen. Der Anlaß ist eher zweitrangig, brachte er doch nur das berühmte Faß zum Überlaufen. Aber der Reihe nach: Das in Frankfurt angesiedelte Europäische Währungsinstitut (EWI), das Vorläuferinstitut der geplanten Europäischen Zentralbank, wollte seine leeren Wände im Euro-Tower mit Kunst schmücken, hat aber nach Angaben von EWI-Präsident Alexandre Lamfalussy kein Geld für Ankäufe. Erst die Europäische Zentralbank bekommt 1999 eventuell einen Ankaufsetat für Kunst.

So trat man an Kulturdezernentin Linda Reisch heran, die vorschlug, Kunst aus Frankfurter Museen zu zeigen. Und Jean-Christophe Ammann, Direktor des Museums für Moderne Kunst (MMK), griff als erster zu – in einer offenbar schon geplanten Reihe jährlich wechselnder Präsentationen – und entlieh rund 45 im Depot liegende Werke für ein Jahr. Es handelt sich um Arbeiten des deutschen Informel, um ein Werk von Tàpies, um Wandobjekte von Herbert Hamak und um eine Zeichnungsserie von Heiner Blum. Ammann wies darauf hin, daß die meisten Leihgaben auf Dauer dem Städel übergeben werden sollen, weil sie besser in dessen Sammlung paßten als ins MMK. Das EWI revanchierte sich prompt mit einer Spende von etwa 40.000 DM.

Doch damit brach der Sturm los. Die Galeristen proben nun den Aufstand, weil sie meinen, daß…


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von Christian Huther

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