Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani, Emir von Katar, äusserte gegenüber der „Financial Times“ ein Interesse an der Übernahme des Auktionshauses „Christie’s“. Das Auktionshaus gehört der Privatholding Artemis des französischen Unternehmers François Pinault. Ein „Christie’s“-Sprecher bezeichnete die Äusserung des Emirs als „Spekulation“ und lehnte jeden Kommentar ab.
Spektakulär begannen die Herbstauktionen im November 2010: Sotheby’s New York versteigerte ein Aktgemälde von Amadeo Modigliani (1917) für 61,5 Mill. Dollar (= ca. 44 Mill. Euro) ohne Aufgeld. Vor elf Jahren war das Bild schon einmal versteigert worden, damals allerdings lediglich für 16 Mill. Dollar. Einen Tag später machte Konkurrent Christie’s New York Schlagzeilen mit seinen Auktions-Ergebnissen bei der klassischen Moderne: die New Yorker Larry Gagosian Gallery bekam für ein zwei Meter hohes Bronzerelief von Henri Matisse den Zuschlag bei 48,8 Mill. Dollar (= 34 Mill. Euro). Ein Privatsammler aus Europa ersteigerte ein Gemälde von Juan Gris (1913) für 28,6 Mill. Dollar. Marktbeobachtern fiel auf, dass –wohl in Zusammenhang mit der derzeit eher rezessiven Konjunkturlage in den USA – selbst bei der Klassischen Moderne die Schätzpreise vielfach recht niedrig taxiert wurden. Zwar erreichte Sotheby’s bei seiner Abend-Auktion 227 Mill. Umsatz, dies aber nur mit 75 Prozent der aufgerufenen Werke: 15 Lose von 61 Einlieferungen erwiesen sich als Ladenhüter. Bei Christie’s Auktion mit den Klassikern erwiesen sich ebenfalls 15 von 84 Losen als unverkäuflich. Im mittleren Preissgement wurde lebhaft mitgeboten, doch bei den Spitzenwerten waren die Bieter vorsichtiger, wohl wissend, dass bei manchen Einlieferern die Erwartungen zu hoch liegen und die Festlegung der Schätzwerte manchmal allzu…