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Nachrichtenforum: Galerien & Auktionen · S. 19 - 20
Nachrichtenforum: Galerien & Auktionen , 2014

26 Direktoren von nordrhein-westfälischen Kunstmuseen protestierten gegen die Versteigerung von Warhol-Werken bei Christie’s in New York. Einlieferer war nämlich das landeseigene Unternehmen Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co. KG (Westspiel). Es ist in Duisburg ansässig und fungiert als staatlich konzessionierter Spielbankenbetreiber in Nordrhein-Westfalen. Eigentümerin der Westspiel ist die NRW-Bank, d.h. die Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen. Geschäftszweck der Westspiel ist „der Betrieb von Spielbanken unter gesetzlicher Hoheit des Landes“. Von den 120 Mill. Euro an Brutto-Erlös für die beiden Warhol-Arbeiten dürften etwa 108 Mill. Euro netto an Westspiel fließen. Davon wird Westspiel wohl etwa 80 Mill. Euro behalten dürfen, um damit Verluste auszugleichen und ein weiteres Casino in Köln einzurichten; der Rest muss an den Landeshaushalt abgeführt werden. In den Augen der Museumschefs ist eine Versteigerung vor diesem Hintergrund ein „Tabubruch“ und „Kulturwandel“. Auch der Galeristenverband BVDG wirft der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und den anderen in der Landespolitik Verantwortlichen einen „ignoranten Umgang mit der Kultur und ihren Vermarktern“ vor. Für den BVDG drängen sich außerdem die Fragen auf:„Wie hoch ist die potentielle Vermeidung von Umsatzsteuern bei einem Verkauf in die USA…? Wie kommt NRW dazu, durch einen kapitalen Kunstverkauf den amerikanischen Kunstmarkt zu stärken und den Kunstmarktstandort Deutschland zu schwächen? Plant NRW eine weitere Förderung der USA als schärfstem Wettbewerber des deutschen Kunstmarkts?“

Knapp 47 Mill. Pfund (=58,6 Mill. Euro) erzielte der österreichische Unternehmer Karlheinz Essl bei der Versteigerung von 39 Werken aus seiner Sammlung in London.Mit dem Gewinn kann Essl seine finanziell angeschlagene Baumarkt-Kette sanieren und auch sein Museum in Klosterneuburg…

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